Paris

CRIF gedachte der Opfer des Attentats

Der ehemalige französische Präsident François Hollande entzündet mit der Frau des ermordeten Philippe Braham eine Kerze im Gedenken an ihn. Foto: dpa

Mit einer Gedenkzeremonie und einer Schweigeminute hat der CRIF, der Dachverband der jüdischen Gemeinden in Frankreich, am Dienstagabend der Opfer des Anschlags auf den Pariser koscheren Supermarkt »Hyper Cacher« am 9. Januar 2015 gedacht.

Vor drei Jahren hatte der islamistische Terrorist Amedy Coulibaly in der Hyper-Cacher-Filiale an der Porte de Vincennes vier Menschen erschossen: Yohan Cohen (20), Yoav Hattab (21), François-Michel Saada (63) und Philippe Braham (45). Zum Gedenken an die vier Ermordeten waren ihre Porträts und Kerzen vor dem Supermarkt an der Porte de Vincennes aufgestellt.

Neben Frankreichs Oberrabbiner Haïm Korsia und dem CRIF-Präsidenten Francis Kalifat nahmen auch der ehemalige französische Präsident François Hollande, der damalige Premierminister Manuel Valls, und Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Paris, an der Zeremonie teil.

Charlie Hebdo
Gemeinsam erinnerten sie auch an die Opfer der Anschläge auf die Redaktion des Satire-Magazins »Charlie Hebdo« und entzündeten Kerzen für die Ermordeten. »Für die, die uns von oben zusehen«, wie der CRIF twitterte, stiegen weiße Ballons in den abendlichen Pariser Himmel auf.

»Drei Jahre danach sind die Gefühle und der Schmerz groß«, twitterte Kalifat. »Drei Jahre danach: in denen wir weder vergessen noch vergeben haben. Drei Jahre danach: Wir denken an die Opfer und ihre Familien. Drei Jahre danach: Und nur wenige Dinge haben sich geändert.«

Wenige Tage, nachdem der koschere Supermarkt »Hyper Cacher« mit Hakenkreuzen beschmiert wurde, hatte es in der Nacht zum Dienstag erneut einen Anschlag auf eine andere »Hyper Cacher«-Filiale gegeben. Ein Foto auf der Webseite des CRIF zeigt den ausgebrannten Laden in Créteil, einem Vorort von Paris. Man erwarte, dass die Täter festgenommen und hart bestraft werden, twitterte der CRIF.

Antisemitismus In der vergangenen Woche wurden einige Rollläden des koscheren Supermarkts mit Hakenkreuzen beschmiert. »Dieser neue Ausdruck von Antisemitismus nur wenige Tage vor dem dritten Jahrestag des Attentats auf ›Hyper Cacher‹, bei dem vier Personen getötet wurden, nur, weil sie Juden waren, ist bestürzend«, erklärte Frankreichs Dachverband der jüdischen Gemeinden auf seiner Facebook-Seite.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte bereits am Sonntag gemeinsam mit seiner Frau Brigitte und einigen Ministern an einer Gedenkveranstaltung vor den ehemaligen Redaktionsräumen des Pariser Satire-Magazins »Charlie Hebdo« teilgenommen.

Zwei Tage vor dem Anschlag auf »Hyper Cacher« waren im Januar 2015 bei einem islamistisch motivierten Terroranschlag auf die Redaktion elf Menschen ermordet und mehrere verletzt worden. Die maskierten Täter, die sich später zu Al Qaida bekannten, brachten auf ihrer Flucht auch einen Polizisten um. kat

Raubkunst

Drei Millionen Franken für Bührle-Stiftung

Die Stadt Zürich beantragt Kredit für vertiefte Provenienzforschung der Sammlung Bührle

 22.08.2025

New York

Monica Lewinsky stellt mit Amanda Knox Serie vor

Worum geht es in »The Twisted Tale of Amanda Knox«?

von Lukas Dubro  21.08.2025

Ukraine

Jude, Comedian, Freiheitskämpfer

Selten ist ein Staatsmann so sehr in seinem Amt gewachsen wie Wolodymyr Selenskyj. Die erstaunliche Karriere des ukrainischen Präsidenten

von Michael Gold  21.08.2025

Meinung

Für Juden in Frankreich ist das Spiel aus

Präsident Emmanuel Macrons antiisraelische Politik macht ihn zum Verbündeten der Islamisten und deren linken Mitläufern. Für Juden wird das Leben währenddessen immer unerträglicher

von Haïm Musicant  20.08.2025

Österreich

Jüdische Familie aus Taxi geworfen

In Wien beschimpfte ein Uber-Fahrer seine jüdischen Gäste und attackierte dann den Familienvater

von Nicole Dreyfus  19.08.2025

Tschechien

Im Versteck der Zeit

Auf einem Hügel über Brünn liegt die Villa Wittal, fast unberührt seit der Deportation ihrer Bewohner 1942. Bald wird sie ein Ort für Gäste aus aller Welt – und das Herz eines Festivals, das Geschichte und Gegenwart verbindet

von Kilian Kirchgeßner  19.08.2025

Schweiz

Ein Mandat, das für Irritationen sorgt

Der World Jewish Congress fordert von der UBS mehrere Milliarden Dollar Entschädigung und holt dafür Urs Rohner, Ex-Verwaltungsratspräsident der früheren Credit Suisse, ins Boot

 19.08.2025

Österreich

Auge in Auge mit Antizionisten

Wie spricht man mit Menschen, die Israel hassen? Und was, wenn sie Juden sind? Ein Selbstversuch in Wien

von Gunda Trepp  18.08.2025

Berlin

Sam Altman: Ehrung von Axel Springer SE

Der amerikanische Jude gilt als Vordenker auf dem Feld der KI und als Architekt einer neuen technologischen Ära

 18.08.2025