Paris

»Charlie Hebdo«-Prozess wird fortgesetzt

Am 9. Januar 2015 wurden bei dem Anschlag auf den koscheren Supermarkt Hyper Cacher an der Porte de Vincennes vier Menschen erschossen. Foto: dpa

Nach wochenlanger Verzögerung ist der Prozess um den islamistischen Terroranschlag auf das französische Satiremagazin »Charlie Hebdo« fortgesetzt worden.

Im Pariser Justizpalast ging es am Mittwochmorgen zunächst um die Gesundheit des Hauptangeklagten Ali Riza Polat, wie mehrere französische Medien berichteten. Polat war im Gerichtssaal erschienen, nachdem ein Gutachten ihn für prozesstauglich befunden hatte. Polat hingegen forderte dem Sender Franceinfo zufolge, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Er habe dabei in eine Schüssel gespien.

corona Der Prozess war Ende Oktober ausgesetzt worden, nachdem mehrere Angeklagte positiv auf das Coronavirus getestet worden waren - darunter auch Polat. Dieser hatte zuletzt immer wieder beklagt, unter Übelkeit zu leiden, weswegen die Wiederaufnahme des Prozesses sich verzögerte.

»Wir bitten erneut darum, dass Herr Polat ordentlich untersucht wird«, zitierte die französische Nachrichtenagentur AFP einen Anwalt Polats. Eine Anwältin der Nebenkläger monierte hingegen, dass Polat die Behandlung verweigere und es sich um eine Simulation handele.

Den Angeklagten wird vorgeworfen, in unterschiedlicher Weise bei der Vorbereitung der Anschläge geholfen sowie einer terroristischen Vereinigung angehört zu haben.

Polat soll Amédy Coulibaly nahegestanden haben, der am Tag nach dem Anschlag auf das Satiremagazin eine Polizistin im Süden von Paris erschoss und am Tag darauf vier Geiseln in dem koscheren Supermarkt Hyper Cacher tötete. Den Angeklagten wird vorgeworfen, in unterschiedlicher Weise bei der Vorbereitung der Anschläge geholfen sowie einer terroristischen Vereinigung angehört zu haben.

Im Prozess um die Terrorserie vom Januar 2015 mit 17 Toten sind 14 Menschen angeklagt – drei von ihnen sind aber flüchtig. Vor einem besonders zusammengesetzten Gericht für Terrorfälle wird seit Anfang September nicht nur der Anschlag auf die Redaktion von »Charlie Hebdo« verhandelt, sondern auch die Terrorattacke auf einen koscheren Supermarkt in Paris. Die drei Täter wurden damals von Sicherheitskräften erschossen. dpa

Ukraine

Mit Tränen in den Augen

Die Weltordnung zerfällt, doch eine sinnvolle Gestaltung des 80. Jahrestags zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist möglich, sagt unser Autor

von Vyacheslav Likhachev  04.05.2025

Österreich

Pita und Krautrouladen

Haya Molcho hat sich im Laufe der Jahre von Wien aus ein Imperium erkocht. Ein Gespräch über Familie, Politik und Balagan in der Küche

von Nicole Dreyfus  04.05.2025

Florenz

Judenretter und Radsportheld

Als Gigant der Landstraße ging Gino Bartali in die Geschichte des Radsports ein. Was der im Jahr 2000 gestorbene Italiener abseits der Rennen leistete, nötigt mindestens ebenso viel Respekt ab

von Joachim Heinz  02.05.2025

Japan

Jüdisch in Fernost

Etwa 1500 Juden sind im Land der aufgehenden Sonne zu Hause. Koscheres Leben ist schwierig. Und sogar hier hat sich seit dem 7. Oktober 2023 einiges verändert

von Eugen El  01.05.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025