New York

Bundesverdienstkreuz für Roman Kent

Roman Kent sel. A. (1929–2021) Foto: dpa

Roman Kent, Schatzmeister der Jewish Claims Conference, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Der 85 Jahre alte Schoa-Überlebende erhielt den Orden für seine außergewöhnliche Arbeit für die deutsch-jüdisch-amerikanischen Beziehungen, wie die Claims Conference in New York mitteilte. Der deutsche Generalkonsul General Busso von Alvensleben verlieh Kent die Auszeichnung in New York.

Roman Kent, geboren 1929 in Lodz als Roman Kniker, überlebte das Ghetto von Lodz und die NS-Konzentrationslager Auschwitz, Merzbachtal, Dornau, Groß-Rosen und Flossenbürg, wo er im April 1945 zusammen mit seinem jüngeren Bruder Leon befreit wurde.

Stimme Seine Mutter Sonia wurde ermordet, sein Vater Emanuel verhungerte, seine Schwester Dasza starb schwer krank nach der Befreiung. Romans zweite Schwester Renia überlebte. 1946 wanderten Roman und Leon Kent als Schoa-Waisen in die USA ein. Seit Jahren gilt Roman Kent in den USA als führende Stimme der Holocaust-Überlebenden.

Seit 2011 ist er auch Präsident des Internationalen Auschwitz Komitee. Im selben Jahr wurde er auf Vorschlag von US-Präsident Barack Obama Mitglied des Beirats des US-Holocaust Memorial Council. Außerdem ist Kent Vorsitzender einer amerikanischen Organisation von Schoa-Überlebenden und ihren Nachkommen sowie Präsident der Jewish Foundation for the Righteous, einer Organisation, die bedüftigen Nichtjuden hilft, die während der Zeit der Schoa Juden gerettet haben.

Würdigung »Für Roman Kent war es immer eine Herzenssache, die zunehmend schwierigen Lebensbedingungen vieler Überlebender zu erleichtern und ihre Rechte und Würde wiederherzustellen«, sagte Busso von Alvensleben. Genauso stark sei Kents Bestreben, die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten und jüngeren Generationen ein Gefühl dafür zu vermitteln, was passiert, wenn Vorurteile und Hass sich ausbreiten dürfen.

Der 85-Jährige sagte, er fühle sich durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes sehr geehrt: »Durch den Mut, der Vergangenheit ins Gesicht zu sehen, durch die Demut, die Verantwortung für die Opfer der Vergangenheit anzunehmen, schafft Deutschland eine Grundlage für eine beeindruckende Zukunft«, so Kent.

Mehr über das Leben von Roman Kent finden Sie unter
http://sfi.usc.edu/news/2014/05/voices-visual-history-archive-roman-kent

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

Philosophie

Der Moment des Staunens

Am 13. Juli jährt sich der Geburtstag von Jeanne Hersch zum 115. Mal. Lange wurde die Existentialistin ausgerechnet von der akademischen Forschung marginalisiert – und kaum als jüdische Philosophin wahrgenommen

von Richard Blättel  11.07.2025

Spanien

»Haut ab, ihr Hurensöhne« - Wirt vertreibt Israelis

Ein Gastwirt rastet gegenüber einer Gruppe israelischer Touristen aus, beschimpft sie und verweist sie des Lokals

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Nachruf

Er bleibt eine Inspiration für uns alle

Der langjährige Zürcher Gemeinderabbiner Marcel Ebel ist verstorben. Eine Würdigung von seinem Nachfolger

von Rabbiner Noam Hertig  10.07.2025

Australien

Judenhass in Down Under

Mit unerwarteter Brutalität und Hemmungslosigkeit breitet sich der Antisemitismus im Land aus. Doch die jüdische Gemeinschaft gibt nicht auf

von Amie Liebowitz  10.07.2025

Großbritannien

BeTe’avon!

Das Jewish Museum London bittet britische Juden um Rezepte fürs Schabbatessen. Auf der Suche nach dem, was schmeckt

von Sophie Albers Ben Chamo  10.07.2025

USA

Die US-Regierung, Trump und der Fall Jeffrey Epstein

Trump wollte die Akten zum Sexualstraftäter Epstein veröffentlichen, seine Mitarbeiter verbreiteten Verschwörungstheorien. Nun wollen sie davon nichts mehr wissen - das macht einige Trump-Fans wütend

von Benno Schwinghammer  09.07.2025

Spanien

Mallorca hat einen neuen Rabbiner

Rund 1000 Juden leben auf der bei deutschen Touristen beliebten Baleareninsel

 09.07.2025

Österreich

»Geschichte wurde schon immer politisiert«

Die US-Historikerin Sarah Abrevaya Stein über Gier, Künstliche Intelligenz und den Baron-Wissenschaftspreis

von Stefan Schocher  09.07.2025

Iran

Esthers Kinder

Wie die älteste Diaspora-Gemeinschaft 2700 Jahre überlebte – und heute erneut um ihre Existenz kämpft

von Stephen Tree  09.07.2025