USA

Biden ernennt erfahrenen Juristen zum Stabschef

Ron Klain arbeitete bereits während der Clinton- und Obama-Regierungen im Weißen Haus. Foto: imago images/UPI Photo

Der künftige US-Präsident Joe Biden hat seine erste wichtige Personalentscheidung getroffen: Sein 59-jähriger Vertrauter Ronald Klain soll Stabschef im Weißen Haus und Chefberater werden. Das gab das »Büro des gewählten Präsidenten« bekannt.

PANDEMIE «Seine tiefe, facettenreiche Erfahrung und Fähigkeit, mit Menschen aus dem gesamten politischen Spektrum zusammenzuarbeiten, ist genau das, was ich von einem Stabschef im Weißen Haus brauche in einem Moment der Krise«, erklärte Biden in einem Statement am Mittwochabend.

Klain ist ein langjährige Mitarbeiter des gewählten Präsidenten und diente ihm schon, als er noch US-Senator war. Von 2009 bis 2011 arbeitete Klain bereits als »Chief of Staff« für den Vizepräsidenten Biden im Weißen Haus; später machte Präsident Barack Obama ihn zum Beauftragten der US-Regierung für die Bekämpfung der Ebola-Epidemie. In der Corona-Pandemie trat Klain als scharfer Kritiker von Präsident Donald Trump hervor. Biden hat angekündigt, der Bekämpfung der Seuche oberste Priorität einzuräumen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Klain wuchs in einer jüdischen Familie in der Stadt Indianapolis auf. Sein Vater Stanley war Bauunternehmer, seine Mutter Sarann arbeitete in einem Reisebüro. Ronald studierte an der Harvard Law School Jura und arbeitete anschließend als Mitarbeiter von Richter Byron White am Obersten Gericht der USA in Washington.

RECHTSBEISTAND 1994 wurde er Stabschef der damaligen Justizministerin Janet Reno und später in gleicher Funktion von Vizepräsident Al Gore, der im Jahr 2000 Kandidat der Demokraten für das Präsidentenamt war. Klain diente Gore als Rechtsbeistand bei seinem letztlich vor dem Obersten Gerichtshof gescheitertem Versuch, eine Neuauszählung der Stimmen in Florida zu erzwingen. Im Film »Recount« von 2008 wurde Klains Rolle von Kevin Spacey gespielt.

Während der Bush-Regierung arbeitete Klain als Lobbyist, unter anderem für die Bausparkasse Fannie Mae. 2005 verließ er seine Anwaltskanzlei und wurde Geschäftsführer und Justiziar einer Risikokapitalgesellschaft. Nach seiner Zeit im Weißen Haus ging er zurück in die freie Wirtschaft, wurde aber 2014 von Obama zum Ebola-Koordinator berufen.

Ronald Klain ist mit der Juristin und Umweltaktivistin Monica Medina verheiratet. Das Paar hat drei Kinder. mth

Brasilien

Jüdische Organisation weist Lulas Genozid-Vorwurf gegen Israel zurück

Zum wiederholten Mal hat Brasiliens Präsident Israel des Völkermordes beschuldigt. Nun kommt aus dem eigenen Land Kritik an seiner Haltung: Ein jüdischer Verband meldet sich zu Wort

 07.07.2025

Geburtstag

Mit dem Cello in Auschwitz: Anita Lasker-Wallfisch wird 100

Sie überlebte die Schoa als »Cellistin von Auschwitz« und ist eine der bekanntesten Zeitzeuginnen: Anita Lasker-Wallfisch. Mit einem besonderen Geburtstag triumphiert sie nun über den Vernichtungswahn der Nazis

von Leticia Witte  07.07.2025

Litauen

Steinmeier gedenkt NS-Opfern in Paneriai

Deutschland und Litauen sind heute enge Partner in EU und Nato. Die gemeinsame Geschichte kennt aber auch dunkle Seiten. Daran erinnert Bundespräsident Steinmeier bei seinem Besuch im Baltikum

 07.07.2025

«Stimme der verstummten Millionen»

Anita Lasker-Wallfisch blickt ernüchtert auf die Welt

Sie gehörte dem Mädchen-Orchester von Auschwitz an, überlebte das Lager und später das KZ Bergen-Belsen. Am 17. Juli wird die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch 100. Und ist verzweifelt angesichts von Antisemitismus, Rechtsruck und Krieg, sagt ihre Tochter

von Karen Miether  07.07.2025 Aktualisiert

Belgien

»Gaza gleich Auschwitz«-Karikatur gewinnt Wettbewerb

Der erste Preis des Press-Cartoon-Belgium-Wettbewerbs ging in diesem Jahr an eine Zeichnung einer Landkarte, in der die Umrisse des Eingangstores von Birkenau auf die des Gazastreifens gelegt sind

von Michael Thaidigsmann  07.07.2025 Aktualisiert

Australien

Nach Anschlag auf Synagoge: Victoria richtet Taskforce gegen Judenhass ein

Nach mehreren antisemitischen Angriffen will Premierministerin des Bundesstaates, Jacinta Allan, gegen den Judenhass vorgehen

 07.07.2025

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Ungarn

Wo der Wunderrabbi wirkt

Zur 100. Jahrzeit von Reb Shayele pilgern Tausende Chassidim nach Kerestir – im festen Glauben, dass seine Kraft bis heute fortlebt. Zu Besuch an einem Ort voller Hoffnung und Geschichte

von György Polgár  06.07.2025

Antisemitismus

Angriff auf Synagoge und Restaurant in Melbourne

Während etwa 20 Menschen Schabbat feierten, setzte ein Mann die Tür des Gebäudes in Brand. Kurz darauf wurde ein koscheres Restaurant gestürmt. Nun hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen

 06.07.2025 Aktualisiert