USA

Betrug mit Corona-Hilfen? Jewish Voice for Peace zahlt mehr als halbe Million Dollar zurück

Member von Jewish Voice for Peace demonstrieren in New York (USA) Foto: picture alliance / Sipa USA

Falsche Angaben, um Covid-Hilfen zu kassieren, können teuer zu stehen kommen. Diese Erfahrung mussten jetzt die antizionistischen Aktivisten der »Jewish Voice for Peace« (JVP) in den Vereinigten Staaten machen. Um Vorwürfen zu begegnen, sie hätten sich während der Corona-Pandemie Gelder aus den Hilfsprogrammen der US-Regierung erschlichen, will die JVP jetzt freiwillig 677.634 Dollar zahlen. Das teilten die Staatsanwaltschaft des District of Columbia sowie die United States Small Business Administration (SBA), die kleine und mittlere Unternehmen fördert, am Dienstag mit.

Das wäre ziemlich genau das Doppelte der Summe, die die antizionistische Agitationstruppe im Rahmen des sogenannten Paycheck Protection Act Program des CARES Act Disaster Relief Program, als Darlehen erhalten hatte. Dieses wurde 2020 von der Regierung aufgelegt, um Bürgern, Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen zu helfen, den wirtschaftlichen Herausforderungen in der Pandemiezeit besser zu begegnen

JVP will keine politische Arbeit betrieben haben

Offenbar hatte die »Jewish Voice for Peace« in den Anträgen gelogen. Man hatte dort angegeben, weder politische Arbeit zu betreiben, noch etwas mit Lobbyarbeit zu tun zu haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte, eine Untersuchung habe bestätigt, dass die JVP in erster Linie mit politischen Aktivitäten beschäftigt sei, beispielsweise schrieb man Briefe an die Mitglieder des Kongresses, um ein Waffenembargo gegen den Staat Israel zu fordern. Die JVP zählte auch zu den Unterstützern einer Kampagne gegen die Bundestagsresolution zum Antisemitismus und machte dieser Tage Israel mitverantwortlich für die verheerenden Brände in Los Angeles, weil ihrer Logik zufolge »hunderttausende von Bomben auf Gaza« den Klimawandel beschleunigen würden, der mit zu der Katastrophe in Kalifornien geführt hätte.

Berichten zufolge behauptet die JVP, dass man die ihnen unterstellten Falschangaben in den Anträgen für das Darlehen nur versehentlich gemacht hätte. Die Bereitschaft zur Zahlung des Doppelten dessen, was man sich so erschlichen hatte, erklärt sich aus der Tatsache, dass eine Verurteilung wegen Betrugs den Israelfeinden noch teurer zu stehen gekommen wäre, und zwar laut Staatsanwaltschaft die satte Summe von 1.016.451 Dollar plus dem Staat entgangenen Zinsen sowie weitere Strafen für jede einzelne Falschbehauptung in den Anträgen.

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Jerusalem

Zerstrittene Zionisten

Der Zionistische Weltkongress tagt zum 39. Mal seit seiner Gründung im Jahr 1897 durch Theodor Herzl. Doch das Treffen droht zum Fiasko für die Organisation zu werden. Die Hintergründe

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025