Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Elizabeth Tsurkov (l.) und ihre Schwester Emma Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Seit zwei Jahren ist die israelisch-russische Akademikerin Elizabeth Tsurkov Geisel im Irak. Sie wurde im März 2023 in Bagdad entführt und wird laut israelischen Informationen von der Terrormiliz Kata’ib Hisbollah gefangengehalten.

Erst im Januar 2025 hat der irakische Außenminister bestätigt, dass Tsurkov am Leben sei und dass seine Regierung alles für ihre Freilassung tue, bisher ohne Erfolg. Derzeit versucht die US-Regierung, den Druck auf den Irak zu erhöhen, um endlich Tsurkovs Freilassung zu erwirken.

Wie israelische Medien nun melden, wurde die junge Frau möglicherweise in den Iran verschleppt, der an ihrer Entführung beteiligt sein soll. Die Quelle seien anonyme hochrangige irakische Beamte.

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Es sei »gut möglich, dass sie heimlich dorthin gebracht wurde, oder dass die Iraner Geheimdienstler geschickt haben« wird ein Beamter zitiert. »Es ist wirklich ein Glück, dass Tsurkov am Leben ist. Normalerweise werden sie in solchen Fällen während des Verhörs hingerichtet. Ihre ausländische Identität kommt ihr zugute.«

Der Beamte gab auch an, dass es über die Geiselnahme eine »vollständige Dokumentation« gebe sowie Augenzeugenberichte, die den Behörden vorlägen. Tsurkov sei entführt worden, als sie ein Café im Stadtteil Karada verließ, nachdem sie sich zu Recherchezwecken mit einem Iraker getroffen hatte, der den Terroristen verraten haben soll, dass die aus den USA eingereiste Akademikerin auch die israelische Staatsbürgerschaft besitzt.

Der Iran fällt die Entscheidungen

Der zitierte Beamte bekräftigte auch, dass der irakische Premierminister Shia al-Sudani »definitiv« wisse, wer sie entführt habe. »Die irakische Regierung unternimmt Schritte, aber die Entführer von Tsurkov kooperieren nicht. Wir gehen davon aus, dass die iranische Führung involviert ist und Anweisungen gibt. Der Fall Tsurkov ist direkt mit dem Iran verbunden. Nur von dort wird eine Entscheidung in dieser Angelegenheit fallen.«

Tsurkov war als Doktorandin der amerikanischen Eliteuniversität Princeton zu Forschungszwecken mit ihrem russischen Pass in den Irak gereist. Sie ist 38 Jahre alt. Im November 2023 hatte das irakische Fernsehen ein undatiertes Video ausgestrahlt, in dem sie als Geisel zu sehen ist. Darin bat sie ihre Familie und Freunde darum, sich weiter für ihre Freilassung einzusetzen.

Der Irak ist Verbündeter des Iran und soll im Krieg nach den Hamas-Massakern auch Raketen auf Israel gefeuert haben. Die pro-iranische Miliz Kata’ib Hisbollah zählt zu den stärksten und einflussreichsten Milizen des Iraks. ja

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

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