Wien

Benjamin Nägele folgt auf Fastenbauer

Neuer Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde bestellt

von Michael Thaidigsmann  06.06.2019 09:48 Uhr

Foto: pr

Neuer Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde bestellt

von Michael Thaidigsmann  06.06.2019 09:48 Uhr

Der Deutsche Benjamin Nägele ist zum neuen Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien bestellt worden. Nägele wird im September die Nachfolge von Raimund Fastenbauer antreten, der nach 13 Jahren in den Ruhestand geht.

Seit 2015 ist Nägele Direktor für EU-Angelegenheiten von B’nai B’rith Europa in Brüssel. Dort ist ihm besonders das Thema Holocaust Education ein Anliegen – seine Großmutter hatte die Schoa überlebt, weil sie auf Oskar Schindlers Liste stand. Zuvor arbeitete Nägele als Berater des Rechtsausschusses im Europäischen Parlament.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Österreich ist für den 34-Jährigen ein vertrautes Pflaster: An der Universität Wien studierte er von 2007 bis 2011 Politikwissenschaft, anschließend erwarb er an der Diplomatischen Akademie Wien einen Master in Internationalen Beziehungen und Europarecht.

Freiburg Seine enge Beziehung zu Wien erklärt der künftige Gemeindegeschäftsführer, der in Freiburg im Breisgau aufwuchs, auch mit seinen Vorfahren: »Meine Urgroßeltern flohen 1938 von Wien aus vor den Nazis nach Palästina. Ich freue mich, dass ich nun meine Familiengeschichte in einer so schönen Stadt und in einem wichtigen Amt in der jüdischen Gemeinde weiterführen kann.«

Der 34-jährige Nägele möchte die Kooperation und Vernetzung mit den EU-Institutionen  ausbauen.

Nägele beeindruckt vor allem das Angebot, das die Gemeinde im Bildungs- und Kulturbereich vorhält. »Es wird hier unglaublich viel geboten. Das komplette Spektrum wird abgedeckt, und es gibt wirklich beeindruckende Projekte«, sagte er der Jüdischen Allgemeinen.

Demografie Die Kooperation und Vernetzung mit den EU-Institutionen möchte er ausbauen. Der scheidende Generalsekretär Fastenbauer sieht als künftige Herausforderung neben der Bekämpfung des Antisemitismus auch die Demografie.

»Aufgrund einer teilweisen Abwanderung der Jugend – durch Studium im Ausland oder Heirat – wird es mittelfristig ein Problem geben. Anders als in Deutschland hat es hier keine organisierte Zuwanderung von Juden gegeben«, sagte er. Die IKG Wien zählt heute rund 8000 Mitglieder. 1938, vor dem »Anschluss« Österreichs an das Deutsche Reich, waren es rund 185.000.

Spanien

Mallorca als Vorbild

Das Stadtparlament von Palma hat eine Antisemitismus-Resolution verabschiedet – anders als der Rest des Landes

von Sabina Wolf  26.07.2024

Sport

Der Überflieger

Artem Dolgopyat ist in Israel ein Star. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio gewann der Turner Gold, 2023 wurde er Weltmeister. Nun tritt er in Paris an

von Martin Krauß  26.07.2024

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Frankreich

»Man ist schließlich französisch«

Ganz Paris feiert die Olympischen Spiele. Ganz Paris? Nicht alle Juden fühlen sich vom erwünschten »Wir-Effekt« angesprochen. Denn das Land bleibt zerrissen

von Sophie Albers Ben Chamo  25.07.2024

USA

Die zweite Wahl?

Mit dem Rückzug von Joe Biden und der Kandidatur von Kamala Harris könnte das Rennen um die Präsidentschaft noch einmal richtig spannend werden

von Michael Thaidigsmann  24.07.2024

Jüdische Emigration

Die Niederlande - Ein Ort der Zuflucht für Juden?

Die Historikerin Christine Kausch nimmt das Leben jüdischer Flüchtlinge in den Blick

von Christiane Laudage  24.07.2024

Vor 80 Jahren

Von Rhodos nach Auschwitz

1944 wurden 2000 Jüdinnen und Juden von Rhodos nach Auschwitz deportiert. Nur wenige überlebten

von Irene Dänzer-Vanotti  23.07.2024

Jerusalem

Nach Gaza entführter Holocaust-Experte für tot erklärt 

Der Historiker Alex Dancyg ist in der Geiselhaft umgekommen

 22.07.2024