Das Museum Auschwitz-Birkenau eröffnet am Freitag den ersten Teil seiner neu gestalteten Hauptausstellung für Besucher. Das teilte die Gedenkstätte am Donnerstag im polnischen Oswiecim mit. Die Ausstellung »Auschwitz - Erfahrungen von Lagerinsassen« in den Blöcken 8 und 9 wird nach Angaben der Gedenkstätte die Schicksale und Erfahrungen der registrierten Insassen des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zeigen.
Das Museum hat laut Mitteilung die neue Ausstellung in drei Kernthemen gegliedert: Registrierung, Alltag im Lager und die inneren Erfahrungen der Häftlinge. Diese Themen würden anhand von Originalobjekten, Zitaten von Überlebenden und künstlerischen Werken veranschaulicht.
Die neue Hauptausstellung ersetzt nach Angaben der Gedenkstätte die bisherige Ausstellung, die mit wenigen Änderungen seit 1955 bestand. Sie werde künftig im Erdgeschoss der sechs historischen Blöcke des ehemaligen KZ Auschwitz I zu sehen sein.
Von der Registrierung bis zur Ermordung
Die Gedenkstätte stellt im ersten Teil die verschiedenen Gruppen von Häftlingen vor, die im Lager registriert waren. Ebenfalls gezeigt werden demnach die Etappen, wie aus den registrierten Menschen Häftlinge werden. Im künftig zweiten Teil soll es um Aspekte des täglichen Lagerlebens gehen, im dann letzten Teil um die inneren Erfahrungen der Häftlinge. Zu den Themen gehören Erschöpfung, Hunger, Kälte, Körperlichkeit, Angst, Taubheit, Hoffnungslosigkeit und Tod.
Die beiden übrigen Teile würden innerhalb der nächsten fünf Jahre fertiggestellt, so die Gedenkstätte. »Letztendlich werden die Besucher zunächst eine Ausstellung sehen, die Auschwitz als eine von Nazi-Deutschland bewusst geschaffene und entwickelte Institution präsentiert, gefolgt von einer Ausstellung über die Vernichtung der Juden in Auschwitz«, hieß es.
Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers wurde 1947 auf Beschluss des polnischen Parlaments gegründet. Errichtet wurde das KZ von den Nationalsozialisten während der deutschen Besatzung Polens im Mai 1940 in einem Vorort der Stadt Auschwitz (heute Oswiecim). In dem KZ wurden mehr als eine Million Menschen ermordet, vor allem Jüdinnen und Juden aus verschiedenen von den Nazis besetzten Ländern. Das KZ Auschwitz wurde zum Symbol für den Holocaust.