Jom Haschoa

Aufruf zum Erinnern

Die »Halle der Namen« in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Foto: imago/JOKER

Hundert Holocaust-Überlebende aus aller Welt haben sich an einem eindringlichen Videoprojekt der Claims Conference zum Jom Haschoa beteiligt. Sie fordern die Welt auf, mit ihnen zusammenzustehen und sich an die Vergangenheit zu erinnern.

Gideon Taylor, Präsident der Claims Conference, stellte das Projekt »100 Words« am Donnerstag vor. »Die Welt ist voller Unruhen – von der Pandemie bis zur Krise in der Ukraine«, sagte er.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

An Gedenktagen wie Jom Haschoa sei es deshalb wichtig, innezuhalten und nachzudenken. »Der Appell, den die beteiligten Überlebenden heute formulieren, ist nicht nur ein Aufruf zum Gedenken, sondern auch zum Handeln, eine Erinnerung daran, dass wir nicht nur Zuschauer sein sollen. Wir alle können eine bewusste Entscheidung treffen, aufzustehen und dazu beizutragen, dass sich unsere gemeinsame Geschichte nicht wiederholt.«

Kampagnen Die Claims Conference hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Kampagnen mit Überlebenden geführt, darunter auch die jüngste Kampagne #DontBeABystander. Diese Kampagne hebt die Retter (Righteous Rescuers) hervor, Nichtjuden, die Juden während des Holocaust gerettet haben. Die Kampagne stellt heraus, dass es unsere eigene Entscheidung ist, untätig zu bleiben, während der Hass ungehindert weitergeht.

Der Aufruf der Holocaust-Überlebenden in diesen 100 Worten ist unmissverständlich: Egal, was in der Welt passiert, es ist unser moralisches Gebot, uns Zeit für das Gedenken zu nehmen.

Greg Schneider, Executive Vice President der Claims Conference, sagte: »Die Überlebenden mahnen uns mit dieser Erklärung nicht nur, an die Vergangenheit zu erinnern. Es ist vielmehr ein Aufruf zum Handeln, damit unsere Vergangenheit nicht zu unserer Zukunft wird.« Es habe ihn besonders berührt, dass selbst die ukrainischen Überlebenden, die die Claims Conference vor Kurzem evakuiert hat, trotz des Umbruchs ihrer Lebenssituation mitmachen wollten, sagte Schneider.

»Mehr als sechs Millionen Juden wurden während des Holocaust ermordet – eineinhalb Millionen von ihnen waren Kinder, die nur deshalb ermordet wurden, weil sie Juden waren. Unsere Aufgabe ist es, derer zu gedenken, die wir verloren haben, uns um diejenigen zu kümmern, die überlebt haben, und künftige Generationen aufzuklären, damit sich die Gräueltaten des Holocaust nie wiederholen.«

Gräueltaten Einer der Teilnehmer des Projekts ist Abe Foxman, Holocaust-Überlebender und Mitglied des United States Holocaust Memorial Council. »Als Überlebender weiß ich nicht nur, was passiert, wenn man dem Bösen freien Lauf lässt. Ich weiß auch, wie wichtig es ist, die Welt über die Gräueltaten aufzuklären, die mit der Ermordung eines Drittels der jüdischen Weltbevölkerung einhergingen«, erklärte er. »Nur durch das Gedenken können wir sicher sein, dass so etwas nie wieder geschieht.«

Während des derzeitigen Krieges Russlands gegen die Ukraine unterstützt die Claims Conference die betroffenen Überlebenden. Dank der engen Partnerschaft mit dem Jewish Joint Distribution Committee (JDC) vor Ort versucht die Claims Conference, den Überlebenden zu helfen, von Vorausleistungen über humanitärer Hilfe bis hin zu Evakuierungen. ja

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025