Polen

Auf den Leim gegangen

Foto: Flash 90

Der Rabbiner der jüdischen Gemeinde im polnischen Poznan kann offenbar kaum Hebräisch, kennt sich mit der jüdischen Tradition nicht wirklich gut aus und hat auch keine Smicha.

Das berichteten amerikanische und israelische Medien unter Berufung auf den polnischen Journalisten Krzysztof M. Kazmierczak, der in Poznan als Reporter für die Lokalzeitung »Glos Wielkopolski« arbeitet. Kazmierczak will herausgefunden haben, dass sich hinter Rabbi Jacoob Ben Nistell aus Haifa in Wirklichkeit Jacek Niszczota aus Ciechanow im Norden Polens verbirgt.

Überraschung In einem Interview, das Kazmierczak vor zwei Wochen mit Niszczota führte, soll dieser zugegeben haben, kein Rabbiner zu sein. Wie »Glos Wielkopolski« berichtete, sagte die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Poznan, Alicja Kobus, die auch Vizechefin des Verbands jüdischer Gemeinden in Polen ist: »Ich bin überrascht. Ich habe mir nie ein Dokument zeigen lassen. Er sagte, er komme aus Haifa, seine Mutter lebe noch immer dort, er habe einen israelischen Pass, und sein Sohn sei in der Armee.«

Kobus sagt, sie habe geglaubt, dass der Rabbiner »der sei, als der er sich ausgibt. Er konnte Hebräisch beten und kannte jüdische Bräuche«. Wie israelische Medien berichteten, soll Ben Nistell Gemeindeaktivitäten für Kinder und junge Erwachsene organisiert und an ökumenischen Gebeten mit Bischöfen teilgenommen haben. Im Namen der Gemeinde engagierte er sich im interreligiösen Dialog. Mit Journalisten wollte Rabbiner Jacoob Ben Nistell nicht über den Fall sprechen. ja

Meinung

Die Columbia und der Antisemitismus

Ein neuer Bericht offenbart: An der US-Eliteuniversität sind die Nahoststudien ideologisch einseitig und jüdische Studenten nicht sicher. Es ist ein Befund, der ratlos macht

von Sarah Thalia Pines  22.12.2025

Frankreich

Jüdische Kinder vergiftet, aber Antisemitismus spielt keine Rolle

Ein Kindermädchen, das ihre jüdischen Arbeitgeber vergiftet hatte, wurde nun in Nanterre verurteilt - allerdings spielte ihr Antisemitismus im Urteil keine Rolle. Das sorgt für Protest

 22.12.2025

Australien

Gedenken am Bondi Beach – Forderung nach Aufklärung

Kerzen, Schweigen, Applaus und Buh-Rufe: Am Strand in Sydney trauern Tausende um die Opfer des Anschlags. Was die jüdische Gemeinde und Australiens Politik jetzt fordern

 22.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Sydney

Jüdische Bäckerei schließt wegen Antisemitismus

Nach Jahren der Anfeindungen und dem schwersten antisemitischen Anschlag auf australischem Boden hat eine beliebte jüdische Bäckerei für immer geschlossen

 18.12.2025

Strassburg

Glühwein und Kippa

In der selbst ernannten »Weihnachtshauptstadt« lebt eine traditionsbewusste jüdische Gemeinde. Wie passt das zusammen? Eine Reise zu koscheren Plätzchen und Pralinen mit »Jahresendgeschmack«

von Mascha Malburg  23.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Weitermachen oder die jüdische Resilienz

Verfolgung, Exil und Gewalt konnten es nicht brechen: Die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes prägt seine Geschichte bis heute

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Australien

Bericht: Die Heldentat von Ahmed Al-Ahmed sorgt auch in Syrien für Jubel

Die Berichterstattung über den »Helden von Sydney« hat auch dessen Heimatort erreicht und bringt Stolz in eine Trümmerlandschaft

 18.12.2025

Berlin

Ehrung von Holocaust-Überlebenden

Die »International Holocaust Survivors Night« ehrt jedes Jahr Überlebende der Schoah. Die virtuelle Veranstaltung hat sich inzwischen zu einer Feier entwickelt, an der Teilnehmende aus fast 20 Ländern mitwirken

 18.12.2025