AMIA-Attentat

Argentinien macht Hisbollah verantwortlich

25 Jahre nach dem Anschlag auf das AMIA-Gemeindezentrum: Gedenken für die Opfer, Buenos Aires Foto: dpa

Argentinien hat die libanesische Miliz Hisbollah als Terrororganisation eingestuft und das Einfrieren ihres Vermögens angeordnet. Die Hisbollah sei als Verantwortliche der Anschläge in Buenos Aires auf die israelische Botschaft im Jahr 1992 und auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA zwei Jahre später identifiziert worden. Das teilte die Einheit zur Bekämpfung von Geldwäsche im argentinischen Finanzministerium am Donnerstag mit – am 25. Jahrestag des AMIA-Anschlags.

Am 18. Juli 1994 war eine in einem Lieferwagen deponierte Bombe vor dem Gemeindezentrum im Herzen der argentinischen Hauptstadt explodiert. 85 Menschen kamen ums Leben, rund 300 weitere wurden verletzt. Zwei Jahre zuvor waren 29 Menschen gestorben, als eine Bombe die israelische Botschaft, eine Kirche und eine Schule zerstörte. Beide Attentate sind bislang unaufgeklärt, keine Täter sind verurteilt worden. Ermittelt wurde gegen mehrere Iraner, darunter der 2017 gestorbene Ex-Präsident Akbar Rafsandschani.

terror Der World Jewish Congress (WJC) begrüßt die Entscheidung der argentinischen Regierung, die Hisbollah auf ihre Liste terroristischer Organisationen zu setzen. Sie habe damit »einen lange erwarteten und grundsätzlichen Schritt im internationalen Kampf gegen den globalen Terror getan«, sagte WJC-Präsident Ronald S. Lauder.

»Seit mehr als 35 Jahren terrorisiert die Hisbollah den Globus unter dem langen Arm ihres iranischen Schutzherrn, und ihr wird von mehreren Nationen und internationalen Organisationen weiterhin Immunität und Straflosigkeit gewährt«, so Lauder weiter. Es sei unerlässlich, »dass die Hisbollah in ihrer Gesamtheit von der internationalen Gemeinschaft als die terroristische Organisation anerkannt wird, die sie ist«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

verbot Die USA, Kanada und Israel haben die gesamte Hisbollah auf ihre Terrorlisten gesetzt, Großbritannien, Australien und die EU lediglich ihren militärischen Arm. Der Deutsche Bundestag hat im Juni die Entscheidung verschoben, die Terrororganisation als verfassungsfeindlich einzustufen.

Auch der Zentralrat der Juden hatte schon mehrmals ein Verbot der Schiitenmiliz hierzulande gefordert. »Vom Iran großzügig finanziert, stellt die Hisbollah in ihrer Gänze eine Bedrohung für die gesamte Welt dar«, hatte Zentralratspräsident Josef Schuster noch Ende Mai gesagt. »Eine Fortsetzung der Unterscheidung zwischen ihren einzelnen Flügeln wäre fahrlässig und sollte daher schnellstens berichtigt werden.«  ja/dpa 

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert