USA

»Antisemitismus hat in dieser Stadt keinen Platz«

Trauer um die Opfer des Synagogen-Anschlags von Pittsburgh: Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag (Ortszeit) in der amerikanischen Stadt an einer Gedenkfeier teilgenommen.

Die Menschen hätten »elf Nachbarn verloren, und wir sind gekommen, um zu trauern«, sagte Pittsburghs Bürgermeister Bill Peduto. »Antisemitismus und Hass haben in dieser Stadt keinen Platz«, machte Peduto klar.

Schweigeminute Die Football-Mannschaft Pittsburgh Steelers legte vor ihrem Sonntagsspiel gegen Cleveland eine Schweigeminute im Stadion ein. Steelers-Präsident Art Rooney erklärte, man müsse sich gegen Antisemitismus und Hassverbrechen wehren.

Bei einer Crowd-Sourcing-Kampagne spendeten beinahe 9000 Menschen binnen eines Tages eine halbe Million US-Dollar für die Angehörigen der Opfer und für Reparaturarbeiten an der Synagoge.

Am Sonntag wurden zudem weitere Details zum Anschlag auf die »Tree of Life«-Synagoge bekannt. Sicherheitskräfte bestätigten das antisemitische Motiv des Täters. Staatsanwalt Scott Brady erklärte, die Ermittler klassifizierten den Angriff als »Hassverbrechen«. Die Polizei gehe von einem Einzeltäter aus.

Hasstexte Am Samstag hatte ein bewaffneter Mann in der Synagoge das Feuer eröffnet und elf Menschen getötet. Sechs Menschen wurden verletzt, darunter vier Polizisten. Der Täter Robert Bowers (46) wurde festgenommen. Nach Medienberichten soll Bowers einem Sicherheitsbeamten gesagt haben, alle Juden sollten sterben, denn sie begingen Völkermord gegen »seine Leute«.

Am Wochenende wurden mehrere antisemitische Hasstexte aus sozialen Medien bekannt, die Bowers gepostet haben soll. Wie die »New York Times« berichtete, besaß der Todesschütze insgesamt 21 Schusswaffen. Bei dem Attentat habe er ein Sturmgewehr und drei Handfeuerwaffen verwendet.

Bowers muss am Montag vor Gericht erscheinen. Die Anklage wirft ihm elffachen Einsatz einer Feuerwaffe zum Mord und weitere Straftaten vor. Bowers droht die Todesstrafe. epd/ja

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

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