Neuseeland

Anne Franks Tagebuch erscheint auf Maori

Anne Franks Tagebuch auf Maori Foto: Holocaust Centre of New Zealand

In über 70 Sprachen ist das Werk schon erschienen – am 12. Juni veröffentlicht das Holocaust-Zentrum in Neuseeland nun eine neue Übersetzung des Tagebuchs der Anne Frank in Maori. An diesem Tag wäre seine Autorin, die 1945 im Nazi-Konzentrationslager Bergen-Belsen starb, 90 Jahre alt geworden.

Aufzeichnungen In der Sprache der Maori heißen die Aufzeichnungen des jüdischen Mädchens aus Deutschland, das während des Zweiten Weltkriegs in den Niederlanden sein Leben dokumentierte, Te Rātaka a Tētahi Kōhine.

»Da Maori eine unserer drei offiziellen Sprachen ist, fand ich es unerlässlich, das wir uns anderen Ländern weltweit mit einer Übersetzung anschließen«, erklärt der 92 Jahre alte Initiator des Projekts, Boyd Klap. Übersetzt wurde das Werk von Te Haumihiata Mason, die als junge Maori-Frau selbst Diskriminierung erlebte und sich nach eigenen Angaben mit Anne Frank identifizieren kann. »Sie ist lustig, sie ist klug, sie versteckt nichts«, sagt Mason über die junge Deutsche, die nur 15 Jahre alt wurde. Wie die Maori habe Anne Frank nie ihre Emotionen versteckt.

Stimme Mason, die schon William Shakespeares Romeo und Julia in die Maori-Sprache übersetzt hat, wollte Anne Frank die Stimme eines jungen Maori-Mädchens geben, sagt sie. »Ich war in den 1950er Jahren ein junges Mädchen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, in der Maori-Sprache dieser Zeit zu schreiben«, erklärt Mason. »Es ist die Stimme meiner eigenen Kindheit.«

Klap hofft unterdessen, dass die neue Übersetzung nicht nur zum Wissen über Anne Frank beitragen werde, sondern auch zum Wissen über den Holocaust und die Gefahren der Diskriminierung.  dpa

Nachruf

Letzter Kämpfer des Aufstands des Warschauer Ghettos gestorben

Michael Smuss wurde 99 Jahre alt

 24.10.2025

Wien

Nobelpreisträger warnt vor technischer Abhängigkeit von den USA

Joseph E. Stiglitz kritisiert Präsident Trump und ruft Wissenschaft und Medien zur Verteidigung der Medienfreiheit weltweit auf

von Steffen Grimberg  24.10.2025

Polen

Antisemitische Hetzer verhindern Konzert jüdischer Musiker

Der Chor der Pestalozzi-Synagoge in Berlin war eingeladen, in Września gemeinsam mit dem dortigen Kinderchor den Komponisten Louis Lewandowski zu ehren. Nach Hetze und Drohungen wurden alle Veranstaltungen abgesagt

von Sophie Albers Ben Chamo  23.10.2025

Großbritannien

Jiddisch verbindet

Zwischen Identitätssuche, Grammatik und Klezfest. Unsere Autorin war beim Sprachkurs »Ot Azoy« in London

von Sabine Schereck  23.10.2025

Rabbiner Noam Hertig aus Zürich

Diaspora

Es geht nur zusammen

Wie wir den inneren Frieden der jüdischen Gemeinschaft bewahren können – über alle Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten hinweg

von Rabbiner Noam Hertig  23.10.2025

Großbritannien

Ärztin wegen antisemitischer Agitation festgenommen

Dr. Rahmeh Aladwan wurde vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen, weil sie die Hamas-Verbrechen vom 7. Oktober verherrlicht hatte. Nun muss der General Medical Council über ihre Approbation entscheiden

von Michael Thaidigsmann  22.10.2025

Regierungsrätin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion Natalie Rickli lehnte die unverbindliche Anfrage des Bundes ab, 20 Kinder aus Gaza in der Schweiz aufzunehmen.

Schweiz

Kinder aus Gaza bald in Zürich?

In der Schweiz wird eine politische Debatte darüber geführt, ob verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufgenommen werden sollen

von Nicole Dreyfus  22.10.2025

Mexiko

»La Doctora« liefert

Die Sozialdemokratin und Physikerin Claudia Sheinbaum ist seit einem Jahr Präsidentin. Eine erste Bilanz

von Michael Ludwig  21.10.2025

Charlotte (North Carolina)

Schachgroßmeister Daniel Naroditsky mit 29 Jahren gestorben

Das Charlotte Chess Center würdigt ihn als »herausragenden Schachspieler, Lehrer und geliebten Freund«

 21.10.2025