Die israelische Nachrichtenseite »ynet« sowie der englischsprachige Blog »yeshiva world news« berichten über einen antisemitischen Angriff in der Schweiz. So soll es am Samstagabend in der Nähe des Bahnhofs in Luzern zu einem Angriff auf eine Gruppe orthodoxer Juden gekommen sein. Ein »arabischer Mann« habe demnach die rund zehnköpfige Gruppe junger Jeschiwa-Studenten mit einem Messer bedroht.
Die Polizei in Luzern stellte am Sonntag gegenüber der Jüdischen Allgemeinen klar, sie könne aus Zeugenaussagen bestätigen, dass die Gruppe beschimpft, beleidigt, und wohl auch bespukt wurde. Die Jeschiwa-Studenten hätten auch angegeben, dass der Angreifer ein Messer gezeigt habe. Dies könne man bisher nicht verifizieren. Die Ermittlungen laufen. Es habe keine Verletzten gegeben.
Angriffe auf Juden in der Schweiz werden häufiger
Der Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), Jonathan Kreutner, äußerte sich beunruhigt über die immer häufigeren Angriffe auf Jüdnnen und Juden in der Schweiz. »Dass Juden in der Schweiz Angst haben müssen, wenn sie in erkennbarer Kleidung auf die Straßen gehen, ist besorgniserregend.« Schon im März hatte es antisemitische Angriffe in Luzern gegeben. »Diesmal gab es jedoch einen offensichtlich Bezug zum Nahostkonflikt«, sagte er gegenüber der Jüdischen Allgemeinen. 2024 hatten mehrere gewaltvolle Attacken die jüdische Gemeinde erschüttert. So hatte in Zürich ein 15-Jähriger einen orthodoxen Juden lebensgefährlich verletzt.
Den Schilderungen in israelischen Medien zufolge sei der Angreifer unter Rufen wie »Pro-Palästina« auf einen der Studenten losgegangen. Erst durch das Eingreifen der übrigen Gruppenmitglieder sowie vorbeikommender Passanten sei es gelungen, den Mann in die Flucht zu schlagen, noch bevor die alarmierte Polizei am Tatort eintraf.