Schweiz

Als Basel Geschichte schrieb

Theodor Herzl bei seiner Eröffnungsrede zum Sechsten Zionistenkongress in Basel (1903) Foto: picture-alliance / brandstaetter images/Austrian Archives

In Basel, der drittgrößten Schweizer Stadt, wird seit einigen Tagen des 125. Jahrestages des Ersten Zionistischen Kongresses gedacht.

Aus diesem Anlass findet seit gestern ein zweitägiger Kongress mit rund 1300 Delegierten aus aller Welt statt, darunter Prominente wie der bekannte Architekt Daniel Libeskind, Mäzenin und Unternehmerin Ariane de Rothschild, die Antisemitismusbeauftragte der EU, Katharina von Schnurbein, Israels Diasporaminister Nachman Shai oder der frühere Mossad-Chef Yossi Cohen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die zahlreichen Präsentationen widmeten sich dem historischen Zionismus und seiner Rolle bei der Entstehung Israels, aber auch aktuellen Problemen des jüdischen Staates und der gesamten jüdischen Welt. Viel beachtet wurde vor allem die gestrige Rede von Nachman Shai.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Israels Diasporaminister plädiert dafür, dass sich der jüdische Staat stärker an der Diaspora orientiert: »Ohne Juden, die in der Diaspora lebten, wäre (…) Israel möglicherweise nie gegründet worden«, sagte er und warb für einen Paradigmenwechsel im Verhältnis der beiden Gemeinschaften. In Abwandlung des bekannten Kennedy-Wortes meinte Shai: »Fragt nicht, was die Diaspora für Israel, sondern was Israel für die Diaspora tun kann!«

»Israel wird alles Nötige unternehmen, um seine Sicherheit und sein Überleben zu sichern – koste es, was es wolle.«

Ex-Mossad-Chef Yossi Cohen

Umgekehrt gab es zahlreiche Vorträge und Wortmeldungen, in denen betont wurde, wie wichtig und entscheidend Israel für die jüdische Welt ist. Stark beachtet und beklatscht wurden dabei etwa die Worte des früheren Mossad-Chefs Yossi Cohen, der mit Blick auf die atomare Bedrohung aus dem Iran die Worte von Israels Regierungschef Yair Lapid wiederholte: »Israel wird alles Nötige unternehmen, um seine Sicherheit und sein Überleben zu sichern – koste es, was es wolle.« Entsprechend habe der jüdische Staat bereits zahllose Aktionen gegen das iranische Atomprogramm unternommen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Viel Zustimmung erhielt auch die EU-Antisemitismusbeauftragte Katharina von Schnurbein, nicht zuletzt für ihren emotionalen Schlusssatz: »Am Israel Chai!« Ebenso großen Applaus erhielt Ahmed Obaid Almansoori, ein ehemaliger Minister aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der das bisher einzige Schoa-Museum in einem arabischen Land gegründet hat und im Frühjahr am »March of the Living« in Polen teilgenommen hat. Almansoori wurde mit einem Spezialpreis geehrt.

Demonstration Während die Delegierten zusammensaßen, waren am Sonntag in der Basler Innenstadt bei einer von der Polizei bewilligten Kundgebung unter dem Titel »Free Palestine!« aggressive Parolen zu hören. Auch aus Deutschland und Frankreich waren einzelne Demonstranten gekommen – doch die Zahl von rund 300 Teilnehmenden blieb deutlich unter den Erwartungen der Veranstalter.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Laut Angaben der Basler Polizei blieb die Kundgebung friedlich. Es sei zu keinerlei Sachbeschädigung gekommen. Angegriffen wurde nach eigenen Angaben jedoch der Chefredakteur der jüdischen Wochenzeitung »Tachles«, Yves Kugelmann, sowie ein Kamerateam eines Basler Fernsehsenders.

Die Polizei war bei der Demonstration mit einem großen Aufgebot präsent, das sich bis Montagabend noch verstärken wird. Vor, während und nach dem eigentlichen Festakt im Basler Stadt-Casino, an dem unter anderem Israels Staatspräsident Isaac Herzog teilnehmen wird, ist die Basler Innenstadt völlig abgeriegelt.

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

Philosophie

Der Moment des Staunens

Am 13. Juli jährt sich der Geburtstag von Jeanne Hersch zum 115. Mal. Lange wurde die Existentialistin ausgerechnet von der akademischen Forschung marginalisiert – und kaum als jüdische Philosophin wahrgenommen

von Richard Blättel  11.07.2025

Spanien

»Haut ab, ihr Hurensöhne« - Wirt vertreibt Israelis

Ein Gastwirt rastet gegenüber einer Gruppe israelischer Touristen aus, beschimpft sie und verweist sie des Lokals

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Nachruf

Er bleibt eine Inspiration für uns alle

Der langjährige Zürcher Gemeinderabbiner Marcel Ebel ist verstorben. Eine Würdigung von seinem Nachfolger

von Rabbiner Noam Hertig  10.07.2025

Australien

Judenhass in Down Under

Mit unerwarteter Brutalität und Hemmungslosigkeit breitet sich der Antisemitismus im Land aus. Doch die jüdische Gemeinschaft gibt nicht auf

von Amie Liebowitz  10.07.2025

Großbritannien

BeTe’avon!

Das Jewish Museum London bittet britische Juden um Rezepte fürs Schabbatessen. Auf der Suche nach dem, was schmeckt

von Sophie Albers Ben Chamo  10.07.2025

USA

Die US-Regierung, Trump und der Fall Jeffrey Epstein

Trump wollte die Akten zum Sexualstraftäter Epstein veröffentlichen, seine Mitarbeiter verbreiteten Verschwörungstheorien. Nun wollen sie davon nichts mehr wissen - das macht einige Trump-Fans wütend

von Benno Schwinghammer  09.07.2025

Spanien

Mallorca hat einen neuen Rabbiner

Rund 1000 Juden leben auf der bei deutschen Touristen beliebten Baleareninsel

 09.07.2025

Österreich

»Geschichte wurde schon immer politisiert«

Die US-Historikerin Sarah Abrevaya Stein über Gier, Künstliche Intelligenz und den Baron-Wissenschaftspreis

von Stefan Schocher  09.07.2025

Iran

Esthers Kinder

Wie die älteste Diaspora-Gemeinschaft 2700 Jahre überlebte – und heute erneut um ihre Existenz kämpft

von Stephen Tree  09.07.2025