Beverly Hills

Adrien Brody und »The Brutalist« gewinnen Golden Globes

Adrien Brody bei der 82. Golden Globe-Vergabe in Beverly Hills Foto: picture alliance / Jordan Strauss/Invision/AP

Das Epos The Brutalist des amerikanischen Regisseurs Brady Corbet hat den Golden Globe für das beste Filmdrama gewonnen. Der jüdische Hauptdarsteller des dreieinhalbstündigen Werkes, Adrien Brody, wurde separat mit dem Golden Globe für den besten Darsteller geehrt.

Brody spielt in dem Film den Holocaust-Überlebenden und Architekten László Tóth, der nach der Schoa in die USA auswandert, um den Amerikanischen Traum zu verwirklichen.

Brody fand in seiner Dankesrede berührende Worte für seine Eltern, die bei der Preisverleihung zugegen waren. Der Schauspieler sagte: »Ihr haltet mich immer aufrecht. Ich nenne immer meine Mutter, wenn es um ihren Einfluss als Künstlerin auf mich geht, aber Dad, du bist das Fundament dieser Familie, und all die Liebe, die ich erhalten habe, fließt zu dir zurück.«

The Brutalist setzte sich gegen fünf andere Filme auf der Nominiertenliste durch, darunter »A Complete Unknown«. Dieser Streifen des jüdischen Regisseurs James Mangold erzählt das Leben des ebenfalls jüdischen Singer/Songwriters Bob Dylan. Hauptdarsteller Timothée Chalamet, der auch Jude ist, war ebenfalls für den Globe als bester Darsteller nominiert.

Brody, Ford und Sandler

Auch September 5 des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum, ein Film über die Ereignisse bei den Olympischen Spielen 1972 in München, wo fast die gesamte israelische Mannschaft von palästinensischen Terroristen ermordet wurde, unterlag The Brutalist bei der 82. Golden Globe-Vergabe in Beverly Hills.

Lesen Sie auch

In der Rubrik »Bester Film: Musical oder Comedy« hätte ein Film gewinnen können, dessen Thema und Macher jüdisch sind, nämlich A Real Pain. Jesse Eisenbergs Werk unterlag jedoch dem Musical Emilia Pérez, das den Globe in dieser Kategorie abräumte.

Nobody Wants This, eine Comedy-Serie über einen in eine »Schickse« verliebten Rabbiner, und deren jüdischer Hauptdarsteller Adam Brody schrammten ebenfalls knapp an Golden Globes vorbei – ebenso wie Jake Gyllenhaal, der in der Serie Presumed Innocent eine gute Figur machte.

Dieses Schicksal teilen die jüdischen Darsteller Hannah Einbinder (Hacks), Harrison Ford (Shrinking) und Ebon Moss-Bachrach (The Bear). In der Rubrik »Standup Comedy im Fernsehen« zogen Seth Meyers (Dad Man Walking) und Adam Sandler (Love You) den Kürzeren.

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Jerusalem

Zerstrittene Zionisten

Der Zionistische Weltkongress tagt zum 39. Mal seit seiner Gründung im Jahr 1897 durch Theodor Herzl. Doch das Treffen droht zum Fiasko für die Organisation zu werden. Die Hintergründe

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025