USA

ADL gegen Trump

Proteste vor dem Berufungsgericht in San Francisco am 7. Februar 2017 gegen das umstrittene Einreisedekret von US-Präsident Donald Trump Foto: dpa

Die Anti-Defamation League (ADL) unterstützt die Klage des US-Bundesstaates Washington gegen das umstrittene Einreisedekret von Präsident Donald Trump, das sich gegen Bürger von sieben mehrheitlich muslimischen Staaten richtet. Das berichteten amerikanische Medien und die »Times of Israel«.

»Für Zeiten, in denen Amerika seine Tore geschlossen hat und zuließ, dass seine wichtigsten Werte korrumpiert werden, hat sich das Land später geschämt«, sagte der Geschäftsführer der amerikanisch-jüdischen Menschenrechtsorganisation, Jonathan Greenblatt.

Das mittlerweile außer Kraft gesetzte Einreisedekret untersagt Bürgern von sieben Staaten für 90 Tage die Einreise in die USA. Bürger Syriens sollen überhaupt nicht mehr einreisen dürfen.

amicus brief In ihrem sogenannten amicus brief, einer juristischen Äußerung Dritter, nahm die ADL Bezug auf die Geschichte jüdischer Einwanderer, denen die Einreise in die USA verwehrt worden war. Konkret nannte die ADL den Fall des Schiffs MS St. Louis. Fast 1000 jüdische Flüchtlinge waren 1939 an Bord, dennoch durften die Passagiere nicht an Land gehen. Das aktuelle Einreiseverbot gefährde erneut die zentralen Werte des Landes »zugunsten von Angst und Vorurteilen«, hieß es im Brief der ADL.

Am Freitag hatte ein Bundesrichter in Seattle (US-Bundesstaat Washington) Trumps Einreiseverbot außer Kraft gesetzt. Trump hatte die Entscheidung des Richters James Robart scharf kritisiert und ihn auf Twitter als »sogenannten Richter« bezeichnet. »Wenn ihm etwas passiert, macht ihn und das Justizsystem verantwortlich«, hieß es weiter in dem Tweet.

San Francisco Am Dienstag beriet ein Bundesberufungsgericht in San Francisco in einer telefonischen Anhörung darüber, ob die US-Regierung den vorläufigen Stopp des Einreiseverbots im Bundesstaat Washington rückgängig machen kann. Zu einer Entscheidung kam es noch nicht. Mit einem Urteil wird voraussichtlich diese Woche gerechnet. Die nächste Instanz ist das Oberste Gericht der USA.

Unterdessen sind am Montag in New York 19 Rabbiner wegen Störung des Straßenverkehrs festgenommen worden. Wie die Jewish Telegraphic Agency (JTA) berichtete, waren die Rabbis zu einer Konferenz der liberalen Organisation Truah zusammengekommen und hatten vor dem Trump International Hotel in New York City gegen das Einreisedekret protestiert. Einige Demonstranten trugen Gebetsschals, andere bliesen Schofare und riefen Slogans wie »No hate, no fear, refugees are welcome here«.

New York

Monica Lewinsky stellt mit Amanda Knox Serie vor

Worum geht es in »The Twisted Tale of Amanda Knox«?

von Lukas Dubro  21.08.2025

Ukraine

Jude, Comedian, Freiheitskämpfer

Selten ist ein Staatsmann so sehr in seinem Amt gewachsen wie Wolodymyr Selenskyj. Die erstaunliche Karriere des ukrainischen Präsidenten

von Michael Gold  21.08.2025

Meinung

Für Juden in Frankreich ist das Spiel aus

Präsident Emmanuel Macrons antiisraelische Politik macht ihn zum Verbündeten der Islamisten und deren linken Mitläufern. Für Juden wird das Leben währenddessen immer unerträglicher

von Haïm Musicant  20.08.2025

Österreich

Jüdische Familie aus Taxi geworfen

In Wien beschimpfte ein Uber-Fahrer seine jüdischen Gäste und attackierte dann den Familienvater

von Nicole Dreyfus  19.08.2025

Tschechien

Im Versteck der Zeit

Auf einem Hügel über Brünn liegt die Villa Wittal, fast unberührt seit der Deportation ihrer Bewohner 1942. Bald wird sie ein Ort für Gäste aus aller Welt – und das Herz eines Festivals, das Geschichte und Gegenwart verbindet

von Kilian Kirchgeßner  19.08.2025

Schweiz

Ein Mandat, das für Irritationen sorgt

Der World Jewish Congress fordert von der UBS mehrere Milliarden Dollar Entschädigung und holt dafür Urs Rohner, Ex-Verwaltungsratspräsident der früheren Credit Suisse, ins Boot

 19.08.2025

Österreich

Auge in Auge mit Antizionisten

Wie spricht man mit Menschen, die Israel hassen? Und was, wenn sie Juden sind? Ein Selbstversuch in Wien

von Gunda Trepp  18.08.2025

Berlin

Sam Altman: Ehrung von Axel Springer SE

Der amerikanische Jude gilt als Vordenker auf dem Feld der KI und als Architekt einer neuen technologischen Ära

 18.08.2025

Meinung

Soll die Schweiz Palästina anerkennen?

Eine Anerkennung von Palästina wäre für die Schweiz ein außenpolitischer Kurswechsel, von dem niemand profitiert

von Nicole Dreyfus  17.08.2025