Nachrichten

Gedenken, Ausreise, Angriff

Gedenken in Auschwitz Foto: imago images/Eastnews

Gedenken

Politiker und ehemalige Häftlinge haben am Sonntag der ersten Deportation von Gefangenen ins ehemalige deutsche Konzentrationslager Auschwitz vor 80 Jahren gedacht. Polens Präsident Andrzej Duda legte im südpolnischen Oswiecim (Auschwitz) Blumen auf die Gleise, über die am 14. Juni 1940 die deutschen Besatzer 728 Polen mit einem Zug aus einem Gefängnis in Tarnow ins KZ deportierten. »Diese Erde ist mit Blut durchtränkt, und auf ihr wurde die Asche verbrannter menschlicher Körper verstreut«, sagte Duda. »Das ist die Erde, die nach Erinnerung ruft.« Das Internationale Auschwitz Komitee (IAK) erklärte, mit dem 14. Juni 1940 habe die »mörderische Tragödie, die sich für viele Überlebende mit dem Begriff Auschwitz verbindet«, begonnen. Es sei der Tag, »an dem in Auschwitz jener Hass … losbricht, der sich später bis hin zum industriellen Massenmord an den Juden und den Sinti und Roma Europas steigern wird«, sagte IAK-Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner. epd/kna

Ausreise

37 Mitglieder der jüdischen Gemeinde Perus sind vergangenen Freitag mit einem Charterflug nach Israel ausgereist. Wie die Jewish Telegraphic Agency berichtete, verließen sie das Land angesichts der hohen Zahl an Covid-19-Erkrankungen und wegen Unruhen, die aufgrund der Verknappung von Nahrungsmitteln und der medizinischen Versorgung ausgebrochen waren. Nach ihrer Ankunft in Tel Aviv mussten sie sich, wie alle anderen Neuankömmlinge, in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Der Flug wurde von der Internationalen Gemeinschaft der Christen und Juden organisiert, einer gemeinnützigen Organisation, die sich dafür einsetzt, die Einwanderung nach Israel zu unterstützen und zu erleichtern. ja

Angriff

Nach dem Messerangriff auf einen orthodoxen Rabbiner am Freitagmorgen im Londoner Norden gehen die Ermittler von versuchtem Mord aus. Der Verdächtige sei festgenommen worden, berichtete die britische Zeitung »The Guardian«. Das Opfer ist laut einem Bericht des »Jew­ish Chronicle« der Satmarer Rabbiner Alter Yaakov Schlesinger (50) aus dem Stadtteil Stamford Hill. Der Vater von sechs Kindern wurde bei dem Angriff zu Boden geschlagen, erlitt mehrere Stichwunden und kam ins Krankenhaus. Sein Zustand sei stabil, hieß es. Der Rabbiner stand in einer Schlange vor einer Bank, als er plötzlich brutal attackiert wurde. Umstehende hätten den Angreifer festgehalten und der Polizei übergeben. Diese behandelt die Attacke laut Guardian nicht als Terrorangriff. Der Community Security Trust der Juden in Großbritannien teilte mit, es gebe derzeit keine Hinweise auf ein antisemitisches Motiv. ag

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025