Debatte

Zentralratspräsident zollt der Protestbewegung in Israel Respekt

Massenproteste am Samstagabend in Tel Aviv Foto: Copyright (c) Flash 90 2023

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht die Demokratie in Israel gefährdet und hofft auf baldige Neuwahlen. Die von der Koalition unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geplante Justizreform sei problematisch, »da sie die israelische Gesellschaft als einzige Demokratie im Nahen Osten spaltet«, sagte Schuster dem Portal Web.de News am Freitag.

In Israel ist es in der Vergangenheit häufig zu Neuwahlen gekommen. Das sei zwar »nicht die positivste Eigenheit« des Landes, sagte Schuster. »In diesem Fall hoffe ich aber, dass wir eine solche Situation demnächst wieder erleben und danach eine andere Parteienkonstellation die Regierung stellt.«

Schuster begrüßte, dass in Israel jeden Samstagabend viele Tausende gegen die Regierung demonstrieren - die breite Protestbewegung in dem Land spreche für ein gefestigtes demokratisches Verständnis in Israel, sagte er. Kritik an der israelischen Regierung, auch aus dem Ausland, hält Schuster für legitim, heißt es auf Web.de weiter. »Ich gehöre aber nicht zu denen, die Israel-Bashing betreiben.« Am Existenzrecht Israels dürfe »nicht gerüttelt werden«.

»Israel ist die Lebensversicherung für Juden in der Diaspora, und in Deutschland ist das mit Blick auf die Geschichte ganz besonders wichtig«, so Schuster weiter.

Premier Netanjahus rechts-religiöse Regierung treibt seit Jahresbeginn einen höchst umstrittenen Umbau der Justiz voran. Dieser nimmt dem Obersten Gericht die Möglichkeit, gegen »unangemessene« Entscheidungen der Regierung, des Ministerpräsidenten oder einzelner Minister vorzugehen. Kritiker stufen das Vorgehen der Regierung als Gefahr für Israels Demokratie ein. dpa

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem und trifft Premierminister Benjamin Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025

Akaba/Jerusalem

Merz zu Nahost-Reise aufgebrochen: Antrittsbesuch in Israel 

Das Renten-Drama ist überstanden, jetzt geht es für den Kanzler erstmal ins Ausland. Heute und morgen steht ein besonderer Antrittsbesuch auf seinem Programm

 06.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  05.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 05.12.2025