Erinnerung

»Wir werden niemals vergeben und niemals vergessen«

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin Foto: Flash 90

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat mit Äußerungen zum Holocaust Zorn in Israel ausgelöst. »Wir können vergeben, aber wir können nicht vergessen«, sagte er zum Massenmord an den Juden. Dabei stieß der Hinweis auf Vergebung auf heftigen Widerspruch.

Israels Präsident Reuven Rivlin schrieb dazu am Samstagabend bei Twitter: »Wir werden niemals vergeben und niemals vergessen.« Ein Sprecher der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem sagte der Deutschen Presse-Agentur: »Niemand hat das Recht zu entscheiden, ob die schrecklichen Verbrechen des Holocaust vergeben werden können.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

YAD VASHEM Bolsonaro hatte bei einem Treffen mit evangelikalen Priestern in Rio de Janeiro über seinen jüngsten Besuch in Yad Vashem gesprochen. Bolsonaro betonte, wie wichtig die Erinnerung an den Holocaust ist. »Jene, die ihre Vergangenheit vergessen, sind dazu verdammt, keine Zukunft zu haben«, sagte er.

»Niemand hat das Recht zu entscheiden, ob die schrecklichen Verbrechen des Holocaust vergeben werden können«, stellte Rivlin klar.

Rivlin betonte: »Wir werden uns immer jenen widersetzen, die die Wahrheit leugnen oder jene, die unsere Erinnerung auslöschen wollen – seien es Einzelne oder Gruppen, Parteivorsitzende oder Ministerpräsidenten.«

Bolsonaro hatte Israel eine Woche vor der Parlamentswahl besucht und war mit Israels Premier Benjamin Netanjahu demonstrativ an der Klagemauer aufgetreten. Außerdem kündigte Bolsonaro die Eröffnung einer Handelsvertretung seines Landes in Jerusalem an.  dpa/ja

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Eine Studie der People’s Company for Policy and Survey Research fördert interessante Ansichten zutage: Was halten palästinensische Bewohner Gazas und des Westjordanlandes von Abbas, Hamas, dem Friedensplan und einer Zweistaatenlösung?

von Imanuel Marcus  30.10.2025

Haifa

Museum für deutschsprachiges Judentum in Israel eröffnet

Bildungsministerin Karin Prien eröffnet die neuen Räume des Jeckes-Museums. Die Ausstellung erinnert an deutschsprachige Juden, die in den 1930ern emigrieren mussten

 30.10.2025

Sport

Mehr als ein Spiel

Fußball ist für Israelis nicht nur eine große Leidenschaft, sondern auch ein Tor zur Welt. Doch diese Verbindung ist in Gefahr

von Ruben Gerczikow  30.10.2025

Tel Aviv

Alon Ohel spielt in Comedy-Show Klavier

Bei seiner Entführung durch die Hamas vor zwei Jahren war Alon Ohel schwer am Auge verletzt worden. Mit seinem Auftritt in einer Satiresendung setzt der 24-jährige Deutsch-Israeli nun ein Zeichen der Hoffnung

 30.10.2025

Kirjat Gat

Netanjahu über Gaza: »Wir werden unser Ziel erreichen«

Bei einem Besuch in Südisrael sagt der Ministerpräsident, seine Regierung arbeite an einem Plan für Gaza – eines, das Israel nicht mehr bedrohe

 30.10.2025

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  30.10.2025

Auswanderung

Mehr Israelis wollen einen anderen Pass

Eine wachsende Zahl von Israelis kehrt dem jüdischen Staat den Rücken. Der aktuelle Konflikt verstärkt den Exodus. Zugleich sehen sich Auswanderer vor höheren Hürden auf dem Weg zum Zweitpass

von Burkhard Jürgens  29.10.2025

Kiryat Ata

»Wie kann man sein Kind in Raten beerdigen?«

Richelle Tzarfati, Mutter der getöteten Hamas-Geisel Ofir, muss zum zweiten Mal das Grab ihres Sohnes öffnen, nachdem die Terroristen der Hamas weitere sterbliche Überreste übergeben haben

 29.10.2025

Eilat

Drei Tage Sonne, Meer und Jazz

Das diesjährige Red Sea Jazz Festival bietet eine vielfarbige Klangmischung vor der Kulisse des Hafens von Eilat

von Imanuel Marcus  29.10.2025