Aufklärung

»Wir werden der Sache auf den Grund gehen«

Der Chefsprecher der IDF, Daniel Hagari, äußerte großes Bedauern über den Vorfall in Gaza Foto: IDF Video (Screeshot)

Die israelische Armee hat eine eingehende und unabhängige Untersuchung der Umstände des Todes mehrerer Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen angekündigt.

»Wir werden der Sache auf den Grund gehen und unsere Erkenntnisse transparent machen«, erklärte der Chefsprecher der Armee, Daniel Hagari, am Dienstag in einem Video. Die Arbeit von World Central Kitchen nannte er »lebenswichtig«.

Die Terrororganisation Hamas hatte Israel die Schuld am Tod von sieben Personen gegeben. Unter den Getöteten waren Staatsbürger Australiens, Großbritanniens, Kanadas, Polens und der USA.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die WCK-Mitarbeiter waren Berichten zufolge in der Nacht zum Dienstag mit zwei gepanzerten Autos in Deir al-Balah im mittleren Gazastreifen unterwegs, als sie unter Beschuss gerieten. Zuvor hatte das Team nach WCK-Angaben geholfen, mehr als 100 Tonnen humanitäre Hilfsgüter zu entladen, die auf dem Seeweg nach Gaza gebracht worden waren.

Die Fahrt der beiden Fahrzeuge führte demnach durch ein Gebiet, in dem zuletzt keine Kampfhandlungen stattfanden. Zudem, so die Hilfsorganisation, seien die Bewegungen des Konvois mit dem israelischen Militär (IDF) koordiniert gewesen.

»Dies ist nicht nur ein Angriff auf WCK, sondern auch auf humanitäre Organisationen, die in den schlimmsten Situationen, in denen Lebensmittel als Kriegswaffe eingesetzt werden, Hilfe leisten. Das ist unverzeihlich«, erklärte die Geschäftsführerin von World Central Kitchen, Erin Gore.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Noch deutlicher äußerte sich der WCK-Gründer, Chefkoch José Andrés. Auf X schrieb er: »Die israelische Regierung muss dieses wahllose Töten beenden. Sie muss aufhören, die humanitäre Hilfe einzuschränken, Zivilisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu töten und Lebensmittel nicht länger als Waffe einzusetzen.«

IDF-Sprecher Hagari äußerte nicht nur tiefes Bedauern über den Tod der Hilfskräfte, sondern kündigte eine eingehende Untersuchung an. »Wir werden eine Untersuchung einleiten, um diesen schwerwiegenden Vorfall genauer zu prüfen. Das wird uns helfen, das Risiko zu verringern, dass sich ein solcher Vorfall wiederholt. Der Vorfall wird im Rahmen des Tatsachenfindungs- und Bewertungsmechanismus untersucht, einem unabhängigen, professionellen und fachkundigen Gremium.«

Die IDF, so Hagari weiter, habe »in den letzten Monaten eng mit der World Central Kitchen zusammengearbeitet, um sie bei der Erfüllung ihrer noblen Mission zu unterstützen, den Menschen im Gazastreifen Lebensmittel und humanitäre Hilfe zu bringen.«

Die Hilfsorganisation habe als eine der ersten internationalen NGOs überhaupt nach dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober Israelis in Not zur Seite gestanden. Die WCK, sagte der IDF-Sprecher, sei »von entscheidender Bedeutung« und stehe »an vorderster Front der Menschheit«. mth

Geiseln

Blind, allein, dem Tode nah

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo verbreitet, das Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel in Gaza-Stadt zeigt. Die Angehörigen befürchten das Schlimmste

von Sabine Brandes  15.09.2025

Israelische Studie

Intensive Social-Media-Nutzung im Krieg verstärkt Angst

Soziale Netzwerke haben im Krieg eine paradoxe Rolle: Sie sind zugleich Quelle für Zusammenhalt und emotionale Belastung

 15.09.2025

Nahost

Armeechef kritisiert fehlende Strategie

»Der Regierungschef sagt uns nicht, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, worauf wir uns vorbereiten sollen«, sagt Eyal Zamir

 15.09.2025

Jerusalem

Marco Rubio in Israel: Schadensbegrenzung nach Angriff in Katar

»Der Präsident war nicht glücklich darüber«, sagt der US-Außenminister über den Schlag gegen die Hamas in Doha

 15.09.2025

Terror

Nationaler Sicherheitsrat warnt Israelis und Juden vor Anschlagsgefahr

Über Rosch Haschana und Sukkot reisen viele Israelis in Ausland. Die Warnung gilt aber auch für jüdische Personen anderer Nationalitäten

 15.09.2025

Israel

Zwei Verletzte bei Terrorangriff nahe Jerusalem

Der Attentäter konnte von einem Polizisten und umstehenden Zivilisten überwältigt werden

 12.09.2025

Vermisst

Er brachte Menschen heim

Der Taxifahrer Eitan Levi wurde am 7. Oktober ein frühes Opfer

von Sabine Brandes  12.09.2025

TV

Auch Niederlande drohen mit ESC-Boykott, wenn Israel teilnimmt

Gastgeber Österreich hat sich bereits eindeutig für eine Teilnahme Israels ausgesprochen

 12.09.2025

Gaza

Jetziger und einstiger Stabschef warnen erneut

Die Militäroperation in Gaza-Stadt soll die Infrastruktur der Hamas zerstören - doch der IDF-Chef hat große Bedenken

von Sabine Brandes  12.09.2025