Vermisst

»Wir tun alles, um ihn zurückzubringen«

Or Levy (33) Foto: Sabine Brandes

»Was soll man tun, wenn einem derart Böses geschieht?«, fragt Michael Levy ratlos. Wenn er könnte, würde er die Welt auf den Kopf stellen, um seinen Bruder wiederzubekommen. Der 33-jährige Or Levy ist in den Händen der Hamas – seit 110 Tagen.

Am 6. Oktober brachten Or und seine Frau Eynav ihren zweijährigen Sohn Almog zu Ors Mutter zum Babysitten in Tel Aviv. In den frühen Morgenstunden machten sie sich auf in Richtung Wüste zum Nova-Musikfestival, um ein paar Stunden zu tanzen und Spaß zu haben. Doch nur wenige Minuten, nachdem sie eintrafen, stürmten die Hamas-Mörder auf das Feld der Party, um das blutigste Massaker in der Geschichte Israels zu verüben.

Tage später fand man den Körper der 32-jährigen Eynav in einem Luftschutzbunker, in dem sich das Ehepaar mit 15 weiteren Menschen versteckt hatte. Die Terroristen hatten Eynav ermordet. Or galt zunächst als vermisst, aber nach acht Tagen unerträglichen Wartens wurde der Familie die Nachricht überbracht, dass er in der Gewalt der Hamas sei.

Zwischen Schmerz und Hoffnung

Seitdem Michael Levy von zurückgekehrten Geiseln erfuhr, dass sie teilweise Radio hören durften, hinterlässt er in Sendungen Botschaften für seinen Bruder. »Er soll wissen, dass wir stark sind, dass wir uns um Almog kümmern und alles tun, um ihn zurückzubringen.«

Or sei eine Art Genie, erzählt der ältere Bruder. Er habe sich selbst das Computerprogrammieren beigebracht und eine erfolgreiche Start-up-Firma aufgebaut. Und er habe immer gelacht – »nicht nur auf Fotos«. Or und Eynav seien Seelenverwandte gewesen, der kleine Almog die Krönung ihrer Liebe.

Seit 110 Tagen schwanken die Angehörigen zwischen Schmerz und Hoffnung und beten dafür, dass Or lebend nach Hause zurückkommt. Der kleine Almog, um den sich die Eltern von Or und Eynav kümmern, frage ständig nach Aba und Ima. Es sei kaum zu ertragen, so Michael. »Wie kann man einem zweijährigen Jungen sagen, dass er seine Mutter nie mehr wiedersehen wird?«

Israel/Den Haag

Netanjahu: Chefankläger ist »einer der großen Antisemiten der Moderne«

Khan gieße Öl in die Feuer des Antisemitismus, betont Israels Premier

 21.05.2024

Jerusalem/Den Haag

Galant: Khan zieht »abscheuliche Parallele«

»Die Armee unternimmt beispiellose Maßnahmen, um humanitäre Hilfe zu erleichtern«, sagt der Minister

 21.05.2024

Israel

Knesset-Abgeordnete verurteilen Antrag auf Haftbefehl

106 der 120 Mitglieder verabschieden eine entsprechende Stellungnahme

 21.05.2024

Nahost

So reagieren die USA auf Haftbefehle gegen Israel

Israel und die Hamas-Terroristen dürften nicht gleichgestellt werden, sagt Joe Biden

 20.05.2024

Internationaler Strafgerichtshof

»Es ist eine Schande«

Die Juristin Anne Herzberg ordnet die Ankündigung der Haftbefehle gegen Netanjahu, Gallant und Hamas-Anführer ein

von Sabine Brandes  20.05.2024

Den Haag

Israels Präsident: Antrag auf Haftbefehl »mehr als empörend«

Die Führer der freien Welt müssten den Schritt verurteilen, betont Isaac Herzog

 20.05.2024

Den Haag

Strafgericht: Haftbefehle gegen Netanjahu und Hamas-Führer

Weitere Haftbefehle sollen gegen Israels Verteidigungsminister Joav Galant sowie gegen die Hamas-Terroristen Mohammed Deif und Ismail Hanija erlassen werden

 20.05.2024

Den Haag/Jerusalem

Katz: »Skandalöse Entscheidung« des Chefanklägers

Die Entscheidung sei ein zügelloser Angriff auf die Opfer des 7. Oktober, betont Israels Außenminister

 20.05.2024 Aktualisiert

Israel

Hunderte Trauergäste bei Beisetzung von Shani Louk

Angehörige und Freunde verabschiedeten sich von der jungen Frau, die von der Hamas ermordet worden war

 19.05.2024