Diplomatie

»Wir machen Geschichte«

Israels Regierungschef Netanjahu mit Idriss Déby, Präsident des Tschad (im November 2018) Foto: dpa

Israel und der Tschad haben am Sonntag ihre seit fast einem halben Jahrhundert brachliegenden diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen.

»Heute verkünden wir die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem Tschad, einem riesigen Land im Herzen Afrikas«, sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit dem Präsidenten des Sahelzonen-Landes, Idriss Déby. Der Tschad hatte die Beziehungen mit Israel 1972 abgebrochen.

In Israel wurde die Versöhnung als außenpolitischer Erfolg Netanjahus vor der Parlamentswahl im April gewertet. »Wir machen Fortschritte in der islamischen Welt«, sagte Netanjahu bei der Zeremonie. Er sprach von erheblichen Bemühungen in den vergangenen Jahren.

Der Tschad hatte die Beziehungen mit Israel 1972 abgebrochen.

»Wir machen Geschichte und verwandeln Israel in eine aufsteigende Weltmacht«, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Der Iran und die Palästinenser hätten vergeblich versucht, die Wiederaufnahme der Beziehungen zum Tschad zu blockieren.

LANDWIRTSCHAFT Déby hatte Israel im November überraschend besucht. Mit Netanjahu sprach er über einen gemeinsamen Kampf gegen Terror sowie eine stärkere Zusammenarbeit beider Länder in den Bereichen Landwirtschaft, Grenzschutz, Technologie, Solarenergie, Wasserversorgung und Gesundheit.

Der Tschad ist ein Land mit muslimischer Mehrheit. Israel hatte den ersten Besuch eines Präsidenten des afrikanischen Landes als historisch und »diplomatischen Durchbruch« eingestuft.

Beide Länder wollen ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Grenzschutz und Wasserversorgung stärken.

Netanjahu hat Afrika seit 2016 bereits dreimal besucht. Er stärkte die Beziehungen zu mehreren afrikanischen Ländern, unter anderem Uganda, Kenia, Ruanda und Äthiopien.

ISLAMISTISCH Der seit Anfang der 1990er-Jahre amtierende Déby regiert das unter anderem an Libyen, Niger und den Sudan grenzende Land mit harter Hand. Bei der Bekämpfung des islamistischen Terrorismus in Nigeria und der Sahel-Zone ist der Tschad ein wichtiger Verbündeter des Westens.

Mit seinen rund 14 Millionen Einwohnern gehört der Staat einem UN-Index zufolge zu den drei ärmsten Ländern der Welt.  dpa

Libanon

Israel greift Hisbollah-Stützpunkt an

Dieser habe zur Steuerung von Hisbollah-Waffensystemen im Bereich des Angriffs und der Verteidigung gedient, so die israelische Armee

 08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Israel

Huthi reklamieren Drohnenangriffe für sich

Die Huthi im Jemen greifen Israel weiter an. In einer Erklärung stellen sie klar: Auch israelische Schiffe im Roten Meer würden weiter Ziel ihrer Angriffe werden

 08.05.2025

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Nahost

Syrien angeblich offen für Friedensgespräche mit Israel

Dafür müsse aber erst ein palästinensischer Staat gegründet werden und Israel seit 1967 eroberte Gebiete abtreten, so die islamistischen Machthaber

 07.05.2025

Interview

»Wir brauchen einen Papst, der politisch trittsicher ist«

Nikodemus Schnabel über den interreligiösen Dialog und einen Favoriten des Papst-Konklaves, den er selbst gut kennt

von Michael Thaidigsmann  07.05.2025

Diplomatie

Donald Trump reist nach Nahost - aber lässt Israel aus

Der US-Präsident stellt vorher eine »sehr, sehr große Ankündigung« in Aussicht

 07.05.2025

Israel

Geiselfamilien schockiert über Äußerungen Trumps

Nachdem Präsident Trump von weiteren toten Geiseln gesprochen hat, wächst die Sorge bei Angehörigen: Sie fordern Aufklärung, Transparenz – und eine sofortige Waffenruhe zur Rettung der Verschleppten

 07.05.2025