Israelhass

Website veröffentlicht Namen von IDF-Soldaten

Foto: Flash 90

Es ist ein Online-Projekt, das ebenso verstörend wie israelfeindlich ist: die Website »Find IDF Soldiers«, die seit Ende Februar online ist. Ihr Gründer, Davide Mastracci, bezeichnet die Homepage als angebliches »Forschungsprojekt, um ein besseres Verständnis des durchschnittlichen kanadisch-israelischen Militärangehörigen zu ermöglichen«, wie er gegenüber dem kanadischen Medienportal »The Maple« verlauten ließ.

Der kanadische Journalist, der die Datenbank mit 85 Kanadiern erstellt hat, die im israelischen Militär gedient haben sollen, will mit dieser Aktion offenbar Druck auf die kanadische Regierung ausüben, ihren Bürgern die Freiwilligenarbeit bei den israelischen Verteidigungsstreitkräften zu verbieten. »Im Laufe der Zeit wurde das israelische Militär von und/oder vor großen internationalen Gremien glaubhaft der ethnischen Säuberung, der Kriegsverbrechen, der Apartheid und nun des Völkermords beschuldigt«, behauptet Mastracci.

Lesen Sie auch

Als Meinungsredakteur von »The Maple« schreibt Mastracci häufig über pro-israelische Organisationen in Kanada und äußert sich skeptisch zu Berichten über den stärker werdenden Antisemitismus. Gleichzeitig setzt er sich für die freie Meinungsäußerung auf sogenannten »pro-palästinensischen« Protesten ein, die allzu häufig antisemitisch und Terrorverherrlichend sind.

Kanadische Staatsbürger

Für sein neues Projekt nutzte er, wie er sagte, öffentlich zugängliche Informationen, darunter Nachrichtenberichte und soziale Medien, um IDF-Veteranen aufzuspüren. Die Liste enthält kanadische Staatsbürger, Einwohner und ehemalige Einwohner.

Die Website gibt an, die »Schikanierung der aufgeführten Personen nicht zu fördern und ihnen keine Verstöße gegen kanadisches Recht oder Kriegsverbrechen vorzuwerfen«. Mastracci lädt außerdem die Leser dazu ein, Hinweise zu anderen Kanadiern einzusenden, die in der israelischen Armee gedient haben.

»Wir wissen, was ›Judenlisten‹ für Leute wie Mastacci bedeuten.«

An der Website gibt es unterdessen massive Kritik. Die öffentliche Nennung von unbescholtenen Personen, die in der IDF Dienst geleistet haben, sei nichts weniger als antisemitisch gefärbtes Doxxing, da persönliche Informationen von Personen gesammelt und preisgegeben werden, die anonym bleiben möchten.

Scharfe Kritik

Für Paul Hirschson, israelischer Generalkonsul in Montreal, ein völlig inakzeptabler Vorgang. Hirschson kritisiert Mastracci scharf: »Wir wissen, was ›Judenlisten‹ für Leute wie Mastacci bedeuten«, schrieb Hirschson auf der Social-Media-Plattform X und fügte hinzu, dass die aufgenommenen Veteranen »trotzdem eine ehrenwerte Liste bilden, der wir Hunderte weitere hinzufügen könnten«.

Einen Tag nach dem Start der Website war sie nicht mehr erreichbar. Mastracci erklärte danach auf X: »Wir haben sie nicht abgeschaltet und arbeiten daran, sie wiederherzustellen.« ja

Nahost

Israel forciert Angriffe auf Iran

Der Krieg dauert eine weitere Nacht an. Trump ruft die Bewohner Teherans zur Flucht auf. Gibt die iranische Führung unter dem Druck nach und lässt sich auf Gespräche ein?

 17.06.2025

Teheran

Israel greift iranischen Staatssender an

Einen halben Tag lang herrschte Ruhe in der iranischen Hauptstadt. Dann flog Israels Luftwaffe neue Angriffe. Der Angriff auf IRIB wird live ausgestrahlt

 16.06.2025

Schmuggel

Ein Löwenbaby per Drohne

Israelische Behörden sind in der Negevwüste einem offenbar groß angelegten illegalen Handel mit exotischen Tieren auf der Spur. Sogar Giraffen sollen dabei sein

von Sabine Brandes  16.06.2025

Kommentar

Der Öl-Preis muss fallen, damit die Mullahs stürzen

Wenn der Preis für Rohöl auf unter 10 US-Dollar fällt, gehen die Saudis nicht pleite, aber der Revolutionsführer Khamenei sehr wohl. Putin übrigens auch.

von Saba Farzan  16.06.2025

Krieg gegen Iran

In Israel zählt man die Minuten

Jeden Moment kann der Alarm losheulen, dann bleiben nur wenige Minuten, um zum Bunker zu eilen. Während die Straßen wie ausgestorben sind, spielt sich das öffentliche Leben in den Schutzräumen ab

von Sabine Brandes  16.06.2025

Luftfahrtmesse

Frankreich schließt israelische Stände

Die Betreiber sollen entgegen der Auflagen Angriffswaffen ausgestellt haben

 16.06.2025

Jerusalem/New York

Netanjahu: Iranisches Regime will Trump töten

In einem Interview mit »Fox News« spricht der Ministerpräsident auch über den Krieg gegen das iranische Regime und dessen Atomprogramm

 16.06.2025

Israel im Krieg

Gestrandeten Israelis drohen lange Wartezeiten auf Rückreise

Israelis, die im Ausland von den Angriffen zwischen Iran und Israel überrascht wurden, müssen mit langem Warten bei der Rückkehr rechnen. Der Luftraum bleibt geschlossen, die Landwege gelten als gefährlich

 16.06.2025

Interview

»Israel macht den Job, den alle sich erhoffen«

Der Militärexperte Carlo Masala über Raketeneinschläge in Israel, Erwartungen in der Region und die Zukunft des Iran

von Sophie Albers Ben Chamo  16.06.2025