Vermisst

»Wann kommst du zurück?«

Omer Shem Tov (21) aus Herzliya Foto: Sabine Brandes

Vermisst

»Wann kommst du zurück?«

Omer Shem Tov ist seit 216 Tagen als Geisel in der Gewalt der Hamas

von Sabine Brandes  10.05.2024 09:26 Uhr

Als »Sunnyboy« beschreibt Shelly Shem Tov ihren Sohn Omer – »Jeled Schemesch Scheli«. Der 21-Jährige aus Herzliya ging mit Freunden auf dem Nova-Festival tanzen und ist seit dem 7. Oktober in der Gewalt der Terrororganisation Hamas in Gaza.

Der israelische Sänger und Pianist Orian Shukron traf Omers Mutter zufällig in Jerusalem. »Sie erzählte mir von ihrem Sohn, seiner Liebe zum Leben, zu Menschen und zur Musik.« Dabei habe er auch erfahren, dass Omer Asthmatiker und glutenempfindlich sei, menschliche Details, die den Künstler mit dem jungen Mann, den er nie getroffen hat, verbinden, da er ebenfalls Asthmatiker sei und die Musik und die Menschen liebe.

Das Treffen sei ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Also habe er sich an sein Klavier gesetzt und ein Lied geschrieben, das er »Jeled Schemesch Scheli« nannte. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Herzliya, wo die Shem Tovs leben, drehte er ein Video dazu mit Aufnahmen der Familie, die sich für ihren verschleppten Sohn und Bruder versammelt.

Herzzerreißende Szenen aus dem Wohnhaus

Es sind auch herzzerreißende Szenen aus dem Wohnhaus zu sehen. An der Haustür hängt das Vermisstenplakat von Omer, sein Zimmer ist genauso, wie er es am 6. Oktober verlassen hat: T-Shirts und Hosen liegen auf dem Boden, seine Gitarre steht daneben. Das Bett ist ungemacht, im Badezimmer nebenan hängt seine Badehose. Nichts wird daran verändert. Denn Shelly Shem Tov sagt, dass ihr Sohn sein Zimmer aufräumen und das Licht ausschalten werde, wenn er wieder nach Hause kommt.

Und Shukron singt: »Mein Sunnyboy, denk daran, dass du dein Zimmer im Chaos hinterlassen hast / Ich warte darauf, dass du kommst, um es aufzuräumen / Mein Sunnyboy, wann kommst du zurück, um zu strahlen? Mein Herz hier blutet, ist gebrochen. Nachts schlafe ich nicht, um Gottes Willen / Mein Sunnyboy, ich möchte, dass du für mich lächelst und singst. Leg deinen Kopf an meine Schulter, damit ich ihn streicheln kann / Mein Sunnyboy, ich liebe dich«.

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Jerusalem

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025

Israel

Regierung will Waffenproduktion des Landes ausbauen

Laut Premier Netanjahu ist dafür eine Summe von 93 Milliarden Euro vorgesehen – Lehre aus Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten

 25.12.2025

Kurznachrichten

Mauer, Vorwurf, Erdgas

Meldungen aus Israel

von Sophie Albers Ben Chamo  24.12.2025

Statistik

Zahl der Christen in Israel leicht gestiegen

Jüdische und muslimische Familien haben im Vergleich zu christlichen mehr Kinder

 24.12.2025

Israel

Zu Weihnachten kehren die Touristen zurück

Das Tourismusministerium rechnet im Dezember mit 130.000 ausländischen Besuchern, viele von ihnen christliche Pilger

von Sabine Brandes  24.12.2025

Basketball

FC Bayern München verliert gegen Hapoel Tel Aviv

Gegen das derzeit beste Team der Euroleague kassiert der deutsche Meister im heimischen SAP Garden mit 72:82 (32:44) eine Niederlage

 24.12.2025