Gaza-Krieg

Waffenruhe vereinbart

Dieses Haus in Aschkelon wurde am Dienstag von einer Rakete aus dem Gazastreifen getroffen. Foto: Flash 90

Am Dienstagabend, 19 Uhr, ist eine offenbar längerfristige Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel in Kraft getreten. Kurz zuvor wurden noch mehr als 100 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert. Ein Israeli kam dabei ums Leben, mehrere wurden verletzt.

Nach dem Beschuss am Montag und einer relativ ruhigen Nacht sah sich Israel am Dienstagmorgen wieder ganzen Raketensalven ausgesetzt. Die Hamas nahm erneut die südlichen Gemeinden verstärkt ins Visier, feuerte jedoch auch auf das Zentrum und die Scharon-Region. Am Abend zuvor waren zwei Geschosse aus dem Libanon in Israel eingeschlagen. Dieses Mal antwortete die israelische Armee mit Artilleriefeuer.

Schock Um 6.30 Uhr Ortszeit rissen die Sirenen die Bewohner aus Tel Aviv, Herzlija und Umgebung aus dem Schlaf. In Aschdod flog eine Rakete in einen Kindergarten, der zu der Zeit jedoch menschenleer war, in Aschkelon wurde ein Haus getroffen, 70 Menschen wurden vorübergehend im Krankenhaus eingeliefert, 25 waren leicht verletzt, die restlichen erlitten einen Schock.

Durch das intensive Feuer aus dem Gazastreifen haben mehr als 700 Familien aus den südlichen Gemeinden Regierungshilfe beantragt, um die umkämpfte Region verlassen zu können. Die IDF habe seit Mitternacht etwa 40 Angriffe auf den Gazastreifen geflogen, so ein Sprecher. Auch die Abschussbasis der Attacke auf Tel Aviv vom Morgen soll dabei gewesen sein.

Granaten Der Vorstand der Eschkol-Region in der Nähe des Gazastreifens ließ sich durch das heftige Feuer zu einem sarkastischen Kommentar hinreißen. Chaim Yellin sagte: »Die Entwaffnung der Hamas geht weiter – indem sie auf uns schießen.« 1300 Raketen und Granaten seien seit Beginn der Operation Anfang Juli gen Israel abgeschossen worden. Die Regierung solle endlich aufwachen, aufhören zu reden und stattdessen etwas tun: »Die führenden Köpfe der Hamas sitzen in Bunkern und ihr in Jerusalem.«

Tatsächlich zeigt eine Umfrage des Fernsehkanals 2, dass die Unterstützung für Regierungschef Benjamin Netanjahu drastisch gefallen ist. Innerhalb weniger Tage fielen die Werte für den Politiker um 17 Prozent. Nur noch 38 Prozent sind heute mit seiner Arbeit zufrieden. Als wolle er seinem Chef beiseite stehen, erklärte der Minister für strategische Angelegenheiten, Yuval Steinitz, jetzt: »Es gibt keine einfache Lösung für den Hamas-Israel-Konflikt.«

Nachrichten

Raucher, Botschafter, Pilger

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  23.09.2023

Geschichte

Jom-Kippur-Krieg: Israels Trauma

Nach fünf Jahrzehnten öffnet das Staatsarchiv die geheimen Akten

von Sabine Brandes  23.09.2023

Israel

IDF reagieren auf Terror an Grenze zu Gaza

Ein Posten der Terrororganisation Hamas wurde mit einer Drohne angegriffen

 23.09.2023

Nahost

Netanjahu: Wir haben einige Monate für Abkommen mit Saudi-Arabien

Auf Fox News sprach der Ministerpräsident von einem historischen Abkommen

 23.09.2023

New York

Netanjahu: Stehen »an der Schwelle« zu Abkommen mit Saudi-Arabien

Der Ministerpräsident Israels glaubt an einen »historischen Frieden«

 22.09.2023

Reisen

Air Haifa hebt 2024 ab

Der Flughafen der nördlichen Großstadt hat erst vor Kurzem seinen internationalen Betrieb wieder aufgenommen

von Sabine Brandes  21.09.2023

Ranking

Von Bibi bis Prigoschin

Die »Jerusalem Post« veröffentlicht die Liste der weltweit einflussreichsten Juden

von Sabine Brandes  21.09.2023

Trend

Das sind die 20 beliebtesten Babynamen in Israel

Eine neue Statistik gibt Aufschluss

von Imanuel Marcus  21.09.2023

Archäologie

Antike Werkzeugproduktion im Westjordanland entdeckt

Jerusalem und Umgebung dienten einst als Zentrum für Abbau und Verteilung von Werkzeugen

 20.09.2023