Israel

Beeinträchtigt die Corona-Impfung die Fruchtbarkeit von Frauen?

Knapp 5.1 Millionen Israelis sind komplett geimpft. Foto: Flash90

Der Verkehr rollt wieder in Israel. Noch in dieser Woche werden sämtliche Restriktionen wegen des Coronavirus für Busse und Bahnen aufgehoben. Diese und andere Erleichterungen beschloss das Kabinett am Dienstagabend.

Unterdessen zeigt eine israelische vorläufige Studie, dass weder das Virus noch die Impfung einen negativen Effekt auf die Fortpflanzungsorgane von Frauen haben sollen.

Die Forscher wollen Frauen damit vor allem die Angst vor Langzeitfolgen nehmen.

Außerdem sollen ab 6. Mai auch Kinder unter 16 Jahren an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Bislang war das ausschließlich geimpften Personen möglich. Für Geimpfte sollen alle Zahlenbeschränkungen aufgehoben werden. Die Kinder müssen dafür jedoch einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter ist als 72 Stunden. Die Tests gibt es mittlerweile ohne viel Bürokratie. In vielen Orten werden sie kostenlos von den Stadtverwaltungen angeboten.

SCHWIMMBÄDER In den kommenden Tagen will das Kabinett über weitere Aufhebungen von Beschränkungen abstimmen. Das hatte das Gesundheitsministerium vorgeschlagen. Sportstudios und Schwimmbäder könnten anschließend für alle Menschen geöffnet sein. Und auch Kinos, die seit mehr als einem Jahr ausnahmslos geschlossen sind, könnten dann wieder Besucher empfangen.

Ebenso verlangt das Ministerium die Quarantäne von geimpften Israelis bei der Rückkehr aus sogenannten »Corona-Hotspots«: Indien, Brasilien, Südafrika, Mexiko, Äthiopien, die Ukraine und die Türkei.

Der Umfang der Studie, 32 Frauen insgesamt nahmen teil, ist klein. Außerdem hat es noch keinen Peer-Review gegeben.

Durch die umfassende und schnelle Impfaktion bewegt sich Israel zusehends in Richtung Normalität. Bislang haben 5,3 Menschen im Land die erste Spritze erhalten, knapp 5,1 Millionen sind bereits vollständig geimpft und gelten damit als immunisiert.

KRANKENHÄUSER Derzeit sind noch 132 Menschen mit einem schweren Verlauf von Covid-19 in Krankenhäusern, 72 müssen künstlich beatmet werden. Insgesamt sind in Israel 6361 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben.

Eine Studie des Hadassah-Krankenhauses in Jerusalem will herausgefunden haben, dass weder das Coronavirus noch die Impfung dagegen schädlich für die Eierstöcke sei. Die Forscher wollen damit den Frauen vor allem die Angst vor Langzeitfolgen nehmen.

ZUSAMMENHANG Anat Hershko, die Leiterin der Abteilung für In-vitro-Fertilisation von Hadassah, sah keinen Unterschied bei der Funktionsfähigkeit der Eierstöcke bei Frauen – egal, ob sie sich mit dem Coronavirus infiziert hatten oder nicht, geimpft oder ungeimpft waren. »Damit stellt zum ersten Mal überhaupt eine Studie den Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeit und Impfung her«, so Hershko.

Der Umfang der Studie, 32 Frauen insgesamt, sei allerdings klein, außerdem habe es noch keinen Peer-Review, also die Begutachtung von Fachleuten, gegeben. Sie sei lediglich online gepostet.

»Doch da wir wissen, dass Corona bei Schwangeren schwere Komplikationen und sogar den Tod nach sich ziehen können, sollte diese Studie Frauen Zuversicht geben, sich impfen zu lassen.«

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025