Abu Gosch

Vier Tonnen Humus

Riesenschüssel in Abu Gosch Foto: Flash 90

Im arabischen Dorf Abu Gosch westlich von Jerusalem hat am Freitag der aus London angereiste Jack Brockbank vom »Guinness Buch der Rekorde« offiziell einen neuen israelischen Weltrekord anerkannt. Der Koch Jawdat Ibrahim aus Abu Gosch, für guten Humus (Kichererbsenbrei) wohlbekannt, hat mit 78 weiteren Köchen und 400 Helfern eine Satellitenschüssel von fünf Metern Durchmesser mit genau 4090 Kilo Humus gefüllt. Die Schüssel hat die Fernsehübertragungszentrale des benachbarten Newe Ilan ausgeliehen. So wurde ein vor nur wenigen Wochen in Beirut aufgestellter Weltrekord mit lediglich zwei Tonnen Humus gebrochen.

Zwischen Israel, Libanon und den Palästinensern gibt es einen erbitterten Krieg in der UNO und anderen internationalen Foren wegen Urheberrechten an dieser von allen dreien beanspruchten Nationalspeise. Abu Gosch rechnet mit einer Fortsetzung dieses »Krieges« und einem libanesischen Vergeltungsschlag. Deshalb wird in dem Dorf, wo einst die biblische Bundeslade gestanden hat, bereits ein Zehn-Tonner Kichererbsenbrei geplant.

Libanon beantragte schon ein Patent für Humus, so wie der Feta-Käse der Griechen oder der Champagner der Franzosen Markenschutz genießen.

Kichererbsen werden seit Jahrtausenden im Gebiet des »Fruchtbaren Halbmonds« angebaut, sind aber im benachbarten Ägypten unbekannt. In der Bibel wird Chimza erwähnt, aber die Araber behaupten, dass ihr Volksheld Saladin den Humus erfunden habe, als er die Kreuzritter aus dem Land vertrieben hat.

Für den Humus müssen die getrockneten Kichererbsen über Nacht eingeweicht und dann mehrere Stunden lang gekocht werden. Möglichst per Hand werden die nun weichen Kerne zu einem Brei zerrieben, mit Sesampaste, Olivenöl, Zitronensaft und Knoblauch verfeinert und schließlich mit gekochten Puffbohnen oder mit Petersilie angerichtet. Es wird mit Fladenbrot vom Teller »aufgewischt«.

Streit, vor allem mit dem Libanon, provozierten die Israelis, als sie mit Erfolg ihren zur »Nationalspeise« deklarierten Brei in britischen Supermärkten einführten. Die Libanesen beklagten Verluste in Millionenhöhe wegen dieses israelischen Vorstoßes. Ein palästinensischer Politiker forderte während einer Sitzung der Welternährungsorganisation bei einer Tagung in Kairo, Israel wegen des »Diebstahles« der von den Palästinensern beanspruchten Nationalspeise zu verurteilen.

Gaza/Westjordanland

Umfrage: Mehr als die Hälfte der Palästinenser befürwortet die Massaker vom 7. Oktober 2023

Klare Mehrheit der Palästinenser zudem gegen Entwaffnung der Hamas

 21.12.2025

Nahost

Warum Deutschland seine Botschaft nach Jerusalem verlegen sollte

Ein Kommentar von JA-Redakteur Imanuel Marcus

von Imanuel Marcus  21.12.2025

Jerusalem

»Der weltweite Anstieg des Judenhasses ist ein globaler Notstand«

Nach dem Anschlag in Sydney fordert Israels Präsident Herzog ein hartes Durchgreifen gegen Antisemitismus

 21.12.2025

Glosse

Das kleine Glück

Was unsere Autorin Andrea Kiewel mit den Produkten der Berliner Bäckerei »Zeit für Brot« in Tel Aviv vereint

von Andrea Kiewel  20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Geiseln

Quälendes neues Geiselvideo

Veröffentlichte Clips zeigen sechs Geiseln, die acht Monate später in Gaza von der Hamas hingerichtet wurden

von Sophie Albers Ben Chamo  20.12.2025

Knesset

Umfrage: Netanjahu-Regierung ohne Mehrheit

Im Herbst 2026 wählen die Israelis ein neues Parlament. Laut einer Meinungsumfrage liegen die Parteien der amtierenden Koalition weit hinter der Opposition

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Israel

Zahl der Verkehrstoten steigt

Die Statistik verzeichnet mehr Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang denn je

 19.12.2025