Nahost

Vier israelische Soldaten bei Angriff in Gaza getötet

Leutnant Matan Abramovitz sowie die Offiziere Uri Lamed, Amit Arye Regev und Gadi Cotal wurden am Montag im Gazastreifen getötet Foto: IDF

Bei einem Angriff der Hamas auf einen israelischen Militärposten am Rande von Gaza-Stadt sind am Montag vier Soldaten ums Leben gekommen.

Nach Angaben der Armee handelt es sich um Leutnant Matan Abramovitz (21) aus Ganei Tikva, Stabsunteroffizier Uri Lamed (20) aus Tel Mond, Unteroffizier Gadi Cotal (20) aus dem Kibbuz Afikim und Unteroffizier Amit Arye Regev (19) aus Modi›in-Maccabim-Re‹ut. Alle dienten im 52. Bataillon der 401. Panzerbrigade. Ein Soldat der Nahal-Brigade wurde bei dem Angriff mittelschwer verletzt.

Nach ersten Ermittlungen griffen die Terroristen das Lager im Bereich von Jabaliya und Sheikh Radwan kurz nach sechs Uhr morgens an – nur eine Stunde nachdem die Soldaten von einem nächtlichen Einsatz zurückgekehrt waren. Sie warfen Sprengsätze auf einen Panzer am Eingang des Stützpunktes und eröffneten das Feuer auf den Kommandanten, dessen Luke offen stand.

Die Besatzung im Inneren kam ums Leben. Anschließend lieferten sich die Angreifer ein Feuergefecht mit weiteren Soldaten, die mindestens einen von ihnen töteten. Die Armee untersucht, ob die Angreifer über ein unterirdisches Tunnelsystem in das Gebiet gelangen konnten.

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Am Abend bestätigte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Verluste und kündigte eine massive Ausweitung der Operationen an. Israel habe in den vergangenen zwei Tagen rund 50 Hochhäuser zerstört, die von der Hamas für Kommandozwecke und zur Lagerung von Waffen genutzt worden seien. »Dies ist nur der Auftakt. Unsere Bodentruppen bereiten sich auf den entscheidenden Vorstoß nach Gaza-Stadt vor«, erklärte er in einer Videobotschaft aus dem Lagezentrum des Verteidigungsministeriums. Und er richtete eine Warnung an die Zivilbevölkerung: »Verlasst diesen Ort!«

Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem »Hurrikan«, der über Gaza hinwegfegen werde. Nach Angaben der Armee waren die betroffenen Gebäude teilweise mit unterirdischen Tunneln verbunden, die von Hamas-Kämpfern als Treffpunkte genutzt wurden.

Vor Beginn der Angriffe hatte die Armee Evakuierungsaufrufe an die Bevölkerung gerichtet. Dennoch harren nach israelischen Schätzungen noch immer Hunderttausende Menschen in Gaza-Stadt aus. Netanjahu hatte bereits am Sonntag erklärt, dass rund 100.000 Bewohner die Stadt verlassen hätten. Israel bezeichnet die Metropole als eine der letzten Bastionen der Hamas. im

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