Israel/Gaza/Katar

Verhandlungen in der Sackgasse, IDF greift Hunderte Terror-Ziele an

Nach einem weiteren Angriff Israels auf die Infrastruktur des Terrors steigt über Gaza Rauch auf. Foto: copyright (c) Flash90 2023

Seit dem Ende des humanitären Waffenstillstands am Freitag sind die Streitkräfte Israels (IDF) erneut dabei, die Infrastruktur des Terrors in Gaza zu zerstören. Das Ziel ist weiterhin eine komplette Zerschlagung der palästinensischen Terrororganisation Hamas, die Israel in den vergangenen 15 Jahren wiederholt angriff.

Diese Attacken gipfelten in dem Großangriff am 7. Oktober, in dessen Rahmen es zu 1200 Morden an Israelis, 240 Geiselnahmen sowie Vergewaltigungen und anderen Verbrechen kam. Mit der Zerschlagung der Hamas soll sichergestellt werden, dass die von Teheran finanzierte Gruppe keine Angriffe mehr durchführen kann.

Seit Freitagmittag wurden nach Angaben der IDF rund 400 Terror-Ziele in Gaza attackiert, davon 50 in Khan Yunis, einer Stadt im südlichen Teil der palästinensischen Enklave. Die IDF führte die jüngsten Angriffe gegen die Hamas mit Einheiten am Boden, in der Luft sowie im Mittelmeer durch.

Raketen unter UNRWA-Material

Im Rahmen der Anti-Terror-Operation in Gaza fanden IDF-Soldaten nach Angaben aus dem Hauptquartier Dutzende Raketen der Hamas. Diese waren demnach unter Material der UNO-Unterorganisation UNRWA entdeckt und wurden durch die 261. Brigade der Streitkräfte konfisziert.

Die israelische Luftwaffe griff auch eine Kommandozentrale der Terrororganisation Islamischer Dschihad an, die sich in einer Moschee befand.

Derweil endeten Verhandlungen in Katar, deren Ziel es war, eine Freilassung weiterer Geiseln der Hamas gegen palästinensische Gefängnisinsassen auszutauschen. Da offenbar für den Moment keine Aussicht mehr auf einen Erfolg bestand, wies Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Mossad-Chef David Barnea und sein Team an, aus Doha nach Israel zurückzukehren.

136 Geiseln in Gewalt der Hamas

Israels hatte laut israelischen Medienberichten auf eine Freilassung »anderer Geisel-Kategorien« gehofft. Dies bedeutete, dass auch in der Gewalt der Hamas befindliche Männer freikommen sollten. Bisher waren vorwiegend Kinder und Frauen freigelassen worden. Die Terroristen waren offensichtlich nicht bereit, Israels Bedingungen zu akzeptieren.

Nach Angaben der IDF befinden sich nach der Freilassung von über 100 Geiseln, die aufgrund des militärischen Drucks Israels auf die Hamas zustande gekommen war, noch 136 Geiseln in der Hand der palästinensischen Terroristen. Neben der Zerstörung der Hamas hat die Rettung der Verschleppten weiterhin oberste Priorität.

Auf Arabisch forderte die israelische Armee die Bewohner Gazas auf, keinen Hamas-Mitgliedern Unterschlupf zu gewähren. Wer dies nicht befolge, gefährde sich selbst. Zivilisten aus bestimmten Gegenden im Süden des Gazastreifens wurden aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen - zu ihrer eigenen Sicherheit - und Schutzräume in der Stadt Rafah aufzusuchen.

Hilfslieferungen kommen an

Derweil heulten am Samstag in Süd-Israel erneut Sirenen, wegen Raketenangriffen aus Gaza. Die Hamas und andere palästinensische Terrororganisationen haben die Fähigkeit, Israel mit Raketen anzugreifen, noch nicht ganz verloren.

Erstmals seit dem Ende der Feuerpause kamen unterdessen wieder Hilfslieferungen in Gaza an. 50 Lastwagenladungen passierten seit heute früh den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza. im

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