Jerusalem

Verdacht gegen Premier

«Die Vorwürfe sind gänzlich unbegründet«: Regierungschef Benjamin Netanjahu Foto: Flash 90

Die Gerüchteküche brodelte schon seit Wochen. Jetzt ist bestätigt: Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit hat eine Untersuchung eingeleitet, die Informationen über den israelischen Regierungschef betreffen. Benjamin Netanjahu erklärte, dass »wie alle anderen Untersuchungen zuvor auch diese im Nichts verlaufen wird. Die Vorwürfe sind gänzlich unbegründet«.

Anders als bei den Affären »Bibi-Tours« und der des einbehaltenen Pfandgeldes seiner Ehefrau Sara geht es dieses Mal angeblich um Geldwäsche und illegale Zahlungen in großem Stil. Und das, nachdem Netanjahu das Amt des Ministerpräsidenten im Jahr 2009 übernommen hatte, heißt es.

gelder Die Fernsehkanäle 2 und 10 berichteten am Wochenende, es bestehe der Verdacht, »dass hohe Summen an Netanjahu oder ein Familienmitglied überwiesen worden sind, die keinem politischen Zweck oder einer Kampagne dienten«. Angeblich konzentriert sich die Untersuchung vor allem auf ausländische Gelder.

Wie in jedem Fall des Generalstaatsanwaltes ist die Vor-Untersuchung eine erste Stufe des Prozedere, um zu erwägen, ob ein Ermittlungsverfahren der Polizei überhaupt eingeleitet wird. Mandelblit erklärte, dass er beschlossen habe, die Angelegenheit zu untersuchen, nachdem er Informationen von der Polizei und dem Geheimdienst erhalten habe, »die unter anderem den Ministerpräsidenten betreffen«.

beteiligung Der Zusatz »unter anderem« könnte auf eine Beteiligung anderer Personen hindeuten. Obwohl er derzeit noch nichts Weiteres sagen könne, sei er sich bewusst, so Mandelblit, wie wichtig es sei, der Öffentlichkeit diese Informationen zugänglich zu machen.

Es heißt, dass bereits in der nächsten Woche entschieden werden könne, ob ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen den amtierenden Regierungschef aufgenommen wird oder nicht.

Jom Haatzmaut

»Ich habe keine Unabhängigkeit, weil sie immer noch dort sind«

Der aus dem Gazastreifen befreite Yarden Bibas bittet die Israelis, sich einer Solidaritätsaktion für die noch verbleibenden Geiseln anzuschließen

von Sabine Brandes  30.04.2025

Notstand

Jom-Haazmaut-Feiern wegen Feuer abgesagt

Im Umkreis von Jerusalem sind schwere Waldbrände nicht unter Kontrolle zu bekommen. Straßen werden gesperrt und Wohnorte geräumt. Die Feiern zum Unabhängigkeitstag werden abgesagt

 30.04.2025

Israel

Arbel Yehoud musste Geiselhaft barfuß überstehen - auch im Winter

Die 29-Jährige hat in der Ruine ihres Hauses im Kibbuz Nir Oz ein Interview gegeben und grausame Details aus ihrer Gefangenschaft geschildert

 30.04.2025

Raanana

Randale bei israelisch-palästinensischem Gedenken an Opfer

Bei Tel Aviv greifen ultrarechte Aktivisten Zuschauer einer Gedenkfeier sowie Polizisten an. Auch in Tel Aviv kommt es zu einem Vorfall

 30.04.2025

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025