Vor einem Gipfeltreffen mit Repräsentanten vier arabischer Staaten in Israel ist US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag in Jerusalem mit seinem israelischen Amtskollegen Jair Lapid zusammengetroffen. Er freue sich darauf, »alte Freunde wieder zu treffen und Verbindungen zu vertiefen, während wir daran arbeiten, auf unseren weitreichenden Partnerschaften aufzubauen«, sagte Blinken am Samstag bei seiner Abreise aus Warschau.
Programm Blinken ist vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in den Nahen Osten gereist. Er besucht bis Mittwoch neben Israel auch das Westjordanland, Marokko und Algerien. Blinken werde bei allen Gesprächen betonen, »dass die Vereinigten Staaten angesichts der Aggression des Kremls solidarisch mit der Regierung und dem Volk der Ukraine sind«, teilte das US-Außenministerium mit. Weitere Themen seien unter anderem die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern und die »destabilisierenden Aktivitäten« des Irans.
Blinken und Lapid nehmen später in Sde Boker im Süden Israels an einem Gipfeltreffen mit den Außenministern von vier arabischen Staaten teil. Die Repräsentanten der Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrains, Marokkos und Ägyptens sollten am Sonntagnachmittag in Israel ankommen, am Abend war ein Dinner geplant. Für Montag stehen Treffen und Stellungnahmen auf dem Programm. Israels Außenministerium stufte das Gipfeltreffen als historisch ein.
Wirtschaft Israel hatte im September 2020 in Washington mit Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Abkommen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichnet. Als Hauptmotor der Annäherung gelten wirtschaftliche Erwägungen. Die Länder bilden aber auch eine Allianz gegen den Iran. Auf die VAE und Bahrain folgten Marokko und der Sudan. Zuvor hatten nur zwei arabische Staaten, Ägypten und Jordanien, diplomatische Beziehungen zu Israel unterhalten.
Der Ort Sde Boker in der Negev-Wüste gilt in Israel als Symbol für zionistischen Pioniergeist. Hier liegt die Grabstätte des Staatsgründers und ersten Ministerpräsidenten David Ben Gurion und seiner Frau Paula. dpa