Gewalt in Jerusalem

UN-Sicherheitsrat in großer Sorge

Der Bus fuhr durch das arabische Viertel Ras Al-Amud. Foto: Flash 90

Die Gewalt in Jerusalem eskaliert weiter. In der Nacht zum Donnerstag wurde im Ostteil der Stadt ein Bus von jungen Palästinensern mit Steinen beworfen und angezündet.

Als der Linienbus durch das arabische Viertel Ras Al-Amud fuhr, wurde er unvermittelt von palästinensischen Steinewerfern attackiert. Der Busfahrer konnte unverletzt fliehen. Als er anschließend mit Sicherheitskräften an den Ort des Geschehens zurückkehrte, fanden sie das Fahrzeug lichterloh in Flammen. Bei einem weiteren Vorfall vor den Toren der Stadt wurde ein israelischer Autofahrer ebenfalls mit Steinen beworfen und durch das zerborstene Glas der Scheiben leicht verletzt.

Al-Aksa-Moschee Auf dem Tempelberg hat die israelische Polizei ihre Präsenz um ein Vielfaches erhöht. Bereits seit Wochen ist die Stimmung auf dem Tempelberg um die Al-Aksa-Moschee explosiv. Kurz vor dem jüdischen Neujahrsfest hatte die Polizei mehrere Rohrbomben auf dem Gelände sichergestellt und offensichtlich organisierte Ausschreitungen vereitelt.

Vor allem in den vergangenen vier Tagen brachen wieder und wieder Aggressionen aus, gerieten gewalttätige Palästinenser und israelische Sicherheitskräfte aneinander. 800 zusätzliche Beamte sollen vor dem Schabbat in Jerusalem für Ruhe sorgen.

Um eine weitere Eskalation zu verhindern, beschloss das Kabinett außerdem, nur Männer über 40 Jahre für das traditionelle Freitagsgebet in die Al-Aksa-Moschee zu lassen. Es gäbe Hinweise, sagte ein Polizeisprecher, »dass junge arabische Männer für weitere Unruhen sorgen wollen«. Für Frauen indes bestehen keine Restriktionen.

provokationen Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen drückte seine »große Sorge« wegen der momentanen Lage aus. Muslime müssten an diesem Ort in Frieden, ohne Drohungen und Provokationen, beten können, hieß es in einem Statement.

Der israelische Botschafter in den Vereinten Nationen, Ron Prosor, kritisierte die Botschaft des Sicherheitsrates scharf: »Statt für Ruhe zu sorgen, stellt sich der Rat auf die Seite jener, die die Region durch Gewalt entzünden wollen«.

Nahost

Trump verkündet überraschend Huthi-Kapitulation

Während Israel als Reaktion auf den jemenitischen Dauerbeschuss Huthi-Ziele bombardiert, überrascht US-Präsident Donald Trump mit einer Ankündigung: Die Miliz hätte kapituliert. Was das genau bedeutet, bleibt zunächst völlig unklar

 06.05.2025

Berlin

Merz: »Israel macht uns allergrößte Sorgen«

Noch am kommenden Wochenende soll der neue Außenminister Wadephul nach Israel reisen. Der neue deutsche Kanzler sendet schon jetzt eine klare Nachricht nach Jerusalem

 06.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  06.05.2025

Eurovision Song Contest

Israelische Sängerin Yuval Raphael wird von der Schweiz nicht extra geschützt

Die Basler Sicherheitsbehörden wissen um die angespannte Lage, das Sicherheitsrisiko in der Schweiz ist hoch

von Nicole Dreyfus  06.05.2025

Jemen

Israels Armee fordert Evakuierung des Flughafens in Sanaa

Nach einem Angriff nahe dem Tel Aviver Flughafen griff Israel Ziele der Huthi an. Nun gibt es eine Evakuierungsaufforderung für den International Airport der jemenitischen Hauptstadt

 06.05.2025

Presseschau

»Drama beGermania«: Wie israelische Medien auf die Kanzlerwahl blicken

Auch in Israel wird der Krimi um die im ersten Gang gescheiterte Wahl von Friedrich Merz mit Interesse verfolgt. Ein Überblick

 06.05.2025

Gaza

Hamas-Terroristen: Verhandlungen haben keinen Sinn

Die Terrororganisation wirft Israel vor, einen »Hungerkrieg« zu führen, stiehlt aber selbst der eigenen Bevölkerung Lebensmittel

 06.05.2025

Meinung

Völlig untragbar!

Die übermäßige Bevorzugung der Charedim ist eine Gefahr für Wohlstand und Wohlbefinden im jüdischen Staat

von Sabine Brandes  06.05.2025

Desinformation

Wie Russland Hass auf die Ukraine schürt - auch in Israel

»t-online« und die »Jüdische Allgemeine« konnten aufdecken, wie ein brasilianischer Influencer Interviews für gefälschte Nachrichtenseiten führt - darunter auch eine in Israel

von Carsten Janz, John Hufnagel, Lars Wienand  06.05.2025