Jerusalem

Ultraorthodoxer Minister Litzman tritt zurück

Der ultraorthodoxe Politiker Yaakov Litzman Foto: Flash 90

Angesichts eines geplanten Corona-Lockdowns während der jüdischen Feiertage ist ein strengreligiöser israelischer Minister am Sonntag zurückgetreten. Wohnungsminister Jakov Litzman von der Partei Vereinigtes Tora-Judentum erklärte seinen Rücktritt kurz vor einer Regierungssitzung. Dort sollte über neue Sperrmaßnahmen entschieden werden. Der ehemalige Gesundheitsminister Litzman ist ein wichtiger Koalitionspartner von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

NEUINFEKTIONEN Die Anzahl der Neuinfektionen in Israel ist zuletzt dramatisch gestiegen. An vier Tagen in Folge wurden in der abgelaufenen Woche jeweils Rekordwerte verzeichnet. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, am Vortag seien 2651 neue Fälle registriert worden. Dies ist eine vergleichsweise hohe Zahl für den Schabbat, an dem stets weniger getestet wird. Die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie hat inzwischen 150.000 überschritten, 1103 Menschen sind nach einer Infektion gestorben.

Die Zahl der Corona-Fälle in Israel seit Beginn der Pandemie hat inzwischen 150.000 überschritten.

Am Donnerstag hatte Israels Corona-Kabinett erneut striktere Ausgangsbeschränkungen beschlossen. Der Drei-Phasen-Plan muss noch von der Regierung gebilligt werden. Die Entscheidung des Corona-Kabinetts sieht zunächst zweiwöchige landesweite Ausgangsbeschränkungen vor.

ROSCH HASCHANA Die Menschen dürfen sich dem Plan zufolge von Freitagmorgen an nicht weiter als 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Am Freitagabend beginnt das jüdische Neujahrsfest. Schule und Kindergärten sollen in der ersten Phase geschlossen werden, ebenso wie Restaurants und Geschäfte. Gebete sollen nur sehr eingeschränkt erlaubt werden.

Am Donnerstag hatte das Corona-Kabinett erneut striktere Ausgangsbeschränkungen beschlossen.

In einer zweiten Phase sollen die Beschränkungen etwas gelockert werden, anschließend ist eine Rückkehr zu den bisher geltenden Beschränkungen geplant, falls die Infektionszahlen wie erhofft sinken.

Am Samstagabend kam es in Jerusalem und anderen Orten wieder zu Demonstrationen gegen Netanjahu und neue Corona-Beschränkungen. Die Corona-Krise hat der Wirtschaft des Landes bereits schwer zugesetzt. Die Arbeitslosigkeit lag im Sommer bei mehr als 20 Prozent. dpa

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025