Von wenigen Ausnahmen abgesehen dürfen Ausländer bis einschließlich 28. September nicht in die Ukraine reisen. Die Regierung in Kiew erließ am Mittwoch einen entsprechenden Erlass. Die Grenzschließung tritt am 29. August in Kraft und trifft vor allem Touristen, welche bislang trotz der Corona-Pandemie weiter ins Land einreisen konnten. In den vergangenen Wochen war es zum einer zweiten Corona-Welle in der Ukraine gekommen.
WALLFAHRT Von dem Bann betroffen sind auch Zehntausende religiöse Juden, die am jüdischen Neujahrsfest nicht wie traditionell üblich an das Grab des Rabbiners Nachman von Bratzlaw nach Uman werden besuchen können.
Die Regierungen Israels und der Ukraine hatten zuvor dazu aufgerufen, wegen der Pandemie von der Wallfahrt und den damit verbundenen Massenzusammenkünften abzusehen. Der israelische Minister für Wohnungswesen, Jaakov Litzman (Vereintes Torah-Judentum), hatte das als »Schlag ins Gesicht von Zehntausenden Bratslav-Anhängern« kritisiert.
GESCHEITERT Ein Versuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj, gemeinsam mit Rabbinern eine Lösung speziell für die Wallfahrt nach Uman zu finden, war zuvor gescheitert.
Jeweils zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana, das in diesem Jahr am Abend des 18. September beginnt, pilgern üblicherweise Zehntausende Juden nach Uman. Der dort begrabene Rabbiner Nachman (1772–1810) ist ein Mitbegründer des Chassidismus, einer ultrareligiösen Strömung des Judentums. kna/mth