Israel

Übung für Amona

Die Siedlung Amona im Westjordanland Foto: Flash 90

Die Stimmung im Land ist aufgeheizt. Noch rund zwei Wochen, dann muss die illegale jüdische Siedlung Amona im Westjordanland geräumt werden. Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen wird. Die Grenzpolizei führte nun eine erste Übung durch.

Am 25. Dezember rücken die Bulldozer an, weil die Siedler ihre mobilen Häuser und Baracken auf privatem palästinensischen Land errichteten. Das hatte der Oberste Gerichtshof schon vor Jahren beschlossen. Immer wieder hatte die Regierung um Aufschub gebeten und ihn erhalten. Bis jetzt.

Regierungskrise Die geplante Demolierung der Bauten von rund einem Dutzend Familien hatte vor zwei Wochen zu einer ernsten Regierungskrise geführt, bei der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Vorsitzende der Partei Jüdisches Haus, Naftali Bennett, heftig aneinander geraten waren.

Nach einem Kompromiss der beiden von Anfang der Woche ist die Krise beigelegt. Es scheint, als hätten sich mittlerweile alle Politiker der verschiedenen Parteien damit arrangiert, Amona räumen zu lassen. »Die Bewohner werden umziehen müssen, aber sie können in der Nähe bleiben«, hatte Netanjahu erklärt.

Knesset Ein neuer Gesetzesentwurf der rechtsgerichteten Regierung soll illegale jüdische Siedlungen im Nachhinein für rechtswirksam erklären. Die Einbringung hatte vor allem im Ausland für Verstimmung gesorgt. In den kommenden Wochen wird in der Knesset darüber abgestimmt.

Währenddessen bereiten sich Mitglieder der Grenzpolizei vor. Hunderte studierten am Donnerstag verschiedene mögliche Räumungsszenarien in der Armeebasis Tzeelim in der Negevwüste ein. Rund 1000 Polizisten sollen bei der Evakuierung zum Einsatz kommen. Einige Familien jedoch scheinen schon vorher freiwillig gehen zu wollen. Nach Medienberichten suchen sie nach Unterkünften in der nahe gelegenen Siedlung Ofra.

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025