Terror gegen Israel

Mehrere direkte Einschläge

Auch am Donnerstagabend dauerte der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen an. Sirenen ertönten immer wieder im Süden des Landes, auch in Städten im Zentrum, wie Holon und Rishon Lezion.

In Rehovot, einer Stadt etwa 20 Kilometer südlich von Tel Aviv, schlug ein Geschoss in einem Wohnhaus ein. Dabei kam ein Bewohner ums Leben, zehn Menschen wurden verletzt. 

In der Nacht zum Dienstag hatte die israelische Armee die Operation »Schild und Pfeil« begonnen. Insgesamt schossen Terrorgruppen in Gaza seitdem mehr als 500 Raketen gen Israel. 

In einer gezielten Aktion nahm die IDF nach eigenen Angaben Mittwochnacht einen weiteren hohen Kommandanten des Islamischen Dschihad ins Visier. Bei einem Luftangriff in Khan Younis im südlichen Gazastreifen seien Ali Ghali, der Chef der Raketentruppen, sowie zwei weitere Aktivisten des Islamischen Dschihad, getötet worden.

»Ghali war für die Leitung und Durchführung des Raketenbeschusses auf israelisches Territorium verantwortlich, einschließlich der Bombardierungen während dieser Operation.«

Israelische Streitkräfte

»Ghali war für die Leitung und Durchführung des Raketenbeschusses auf israelischem Territorium verantwortlich, einschließlich der jüngsten Bombardierungen während dieser Operation«, so die IDF. Das von der Terrororganisation Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen gab an, seit Beginn der israelischen Kampagne gegen den Islamischen Dschihad seien 25 Palästinenser getötet und 76 verletzt wurden.

Nach Angaben aus israelischen Quellen umfasst diese Zahl sowohl von Israel angegriffene Terroristen als auch Zivilisten, die dabei ums Leben kamen, sowie Opfer, von denen angenommen werde, dass sie durch Raketenexplosionen des Islamischen Dschihad im Gazastreifen getötet wurden.

VERTEIDIGUNG Nach Angaben der israelischen Streitkräfte haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen bis sieben Uhr morgens 507 Raketen und Mörser auf Israel abgefeuert. Mindestens 368 der Projektile hätten die Grenze überquert, während 110 noch in Gaza landeten. Nach Angaben der IDF fingen Luftverteidigungssysteme – der Iron Dome und die zum ersten Mal in einer realen Kampfsituation eingesetzten David-Schleuder – 154 der Raketen ab, was einer Abfangrate von 95 Prozent entspricht.

»Eine Handvoll Raketen landeten in städtischen Gebieten und verursachten einige Schäden«, teilte die IDF mit. Der Rest sei auf offenem Gelände niedergegangen. Das Militär gab an, bislang Angriffe gegen 158 Standorte des Palästinensischen Islamischen Dschihad durchgeführt zu haben.

ANSPRACHE Am Abend hatte sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Fernsehansprache an seine Landsleute gewandt. Dabei hob er hervor, dass Israel seine Offensive gegen in Gaza ansässige Terroristen nicht verringern werde, und machte klar, es sei noch kein Waffenstillstand in Kraft getreten, der angeblich von Ägypten vermittelt werde. Dass eine Feuerpause kurz bevorstehe, hatten israelische Medien am frühen Abend gemeldet.

Netanjahu führte aus, Israel befinde sich noch »auf dem Höhepunkt der Kämpfe«, durch die man der Terrorgruppe Islamischer Dschihad »den härtesten Schlag versetzen würde, den sie je erlebt hat«. Der Premier sprach im Beisein von Verteidigungsminister Yoav Gallant, der hinzufügte: »Wir hoffen, die Aktion schnell zum Abschluss zu bringen, aber wir sind bereit, auch wenn sie sich in die Länge zieht.«

»Wir hoffen, die Aktion schnell zum Abschluss zu bringen, aber wir sind bereit, auch wenn sie sich in die Länge zieht.«

verteidigungsminister yoav gallant

Oppositionsführer Yair Lapid erklärte im Radio Kan, Israel solle nun über ein Ende der Militäroperation nachdenken. »Man muss bei der Frage, wann man aussteigt, immer akkurat sein, und nicht nur, wann man einsteigt.«

Er habe die Operation voll und ganz unterstützt und meine, es sei klug gewesen, sie zu starten, »aber diese Dinge neigen dazu, kompliziert zu werden, und man muss wissen, wann man aufhören muss. Jetzt ist der richtige Moment.«

US-REGIERUNG Auch die US-Regierung von Präsident Joe Biden forderte Israel auf, »sich auf einen Waffenstillstand zu einigen und die Operation zu beenden«. Über Nacht sprach Israels nationaler Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi mit seinem amerikanischen Amtskollegen Jake Sullivan.

Laut einer Erklärung des Weißen Hauses bekräftigte Sullivan »die klare Unterstützung der Regierung für die Sicherheit Israels sowie ihr Recht, sein Volk vor willkürlichen Raketenangriffen zu schützen«. Sullivan betonte außerdem die Notwendigkeit, »die Spannungen abzubauen und weitere Verluste an Menschenleben zu verhindern.«

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  29.11.2025 Aktualisiert

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025

Jerusalem

Koalition stoppt Zusatzhilfen für freigelassene Geiseln

In der Knesset lehnt die Regierungsmehrheit hat einen Gesetzentwurf der Opposition ab, der Betroffenen eine sofortige finanzielle Unterstützung zusichern sollte

 29.11.2025

Nachrichten

Wetter, Geiselforum, Künstliche Intelligenz

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  29.11.2025

Nahost

Siedlergruppe dringt nach Syrien ein: IDF nimmt acht Personen fest 

Mehrere Menschen überqueren die Grenze. Medien zufolge wollen sie im Nachbarland eine Siedlung gründen. Es ist nicht ihr erster Versuch

 28.11.2025