Washington D.C.

Trump will Netanjahu am Montag treffen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l.) und US-Präsident Donald Trump Anfang Februar in Washington Foto: picture alliance / Anadolu

Nur wenige Tage nach Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über eine mögliche Waffenruhe im Gaza-Krieg reist Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Medienberichten zufolge nach Washington. Er werde Trump am Montag im Weißen Haus treffen, um über Gaza und den Iran zu reden. Ein US-Beamter betonte laut der »Times of Israel«, es sei Trumps Anliegen, ein Ende des Krieges und die Freilassung der restlichen Geiseln zu erreichen. Netanjahu werde vor seinem US-Besuch am Donnerstag erneut sein Sicherheitskabinett einberufen, um über die nächste Phase des Krieges gegen die islamistische Hamas zu entscheiden, hieß es.

Trump hatte wenige Tage nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran gesagt, man sei auch im Gaza-Krieg nahe dran an einer Feuerpause. Israel stehe unter Druck der USA, eine Einigung zur Beendigung des seit mehr als 20 Monaten andauernden Krieges zu erzielen, schrieb die »Times of Israel«. Israel sei bereit, einige Positionen zu lockern, um ein Abkommen über die Freilassung von Geiseln und eine Waffenruhe zu erreichen, zitierte der israelische Journalist Barak Ravid einen ranghohen israelischen Beamten. Allerdings werde man keiner vorherigen Verpflichtung zustimmen, dass eine Waffenruhe zum Ende des Krieges führt. Das aber fordert die Hamas.

Bericht: Israel will Einigung so schnell wie möglich

Israel wolle so schnell wie möglich eine Einigung erzielen, da die Gefahr für das Leben der Geiseln aufgrund der Anarchie im Gazastreifen und der Tatsache, dass immer mehr Gebiete von Clans statt von der Hamas kontrolliert werden, mit jedem Tag wachse, zitierte Ravid einen israelischen Beamten. Sollte es aber keine Fortschritte bei Verhandlungen über ein Geiselabkommen geben, werde man die Bodenoffensive ausweiten. Israels Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, spricht diese Woche in Washington mit US-Beamten über Bemühungen, die Vermittlungsgespräche wieder aufzunehmen.

Netanjahu signalisierte laut israelischen Medienberichten, jetzt die Rückkehr der Geiseln zu priorisieren - vor allem anderen wie dem von ihm immer wieder beschworenen Sieg über die islamistische Hamas. »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«, wurde Netanjahu von der »Times of Israel« zitiert. »Natürlich müssen wir auch das Gaza-Problem lösen und die Hamas besiegen, aber ich glaube, dass wir beide Aufgaben bewältigen werden«, sagte er demnach. Sein Kabinett werde zunächst die Ergebnisse von Dermers Treffen in Washington abwarten, bevor es weitere »bedeutende Schritte« in dem abgeriegelten Küstenstreifen in Betracht zieht, schrieb die »Jerusalem Post«.

Lesen Sie auch

Von Israels Regierung gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für Netanjahus Besuch in Washington. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte, Netanjahu habe Interesse bekundet, sich mit dem US-Präsidenten in Washington zu treffen. Man arbeite an einem Termin. Trump hatte Netanjahu zuletzt erst im April im Weißen Haus empfangen - und zuvor Anfang Februar als ersten ausländischen Gast in seiner neuen Amtszeit. dpa/ja

Detschland

Zentralrat der Juden: »Bedrohliche Stimmung« gegen Israel-Verteidiger

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen kommt es in deutschen Städten zu Angriffen gegen Personen, die sich solidarisch mit Israel zeigen. Der Spitzenvertreter der jüdischen Gemeinschaft ist besorgt

von Burkhard Jürgens  24.08.2025

Vermisst

Geliebter Vater ohne Grab

Meny Godard liebte das Meer und die Menschen

von Sophie Albers Ben Chamo  24.08.2025

Jemen

Israel fliegt massiven Luftangriff gegen Ziele im Jemen

Seit Beginn des Gaza-Krieges greift die Huthi-Miliz Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an, zuletzt wohl sogar mit Streumunition. Israels Armee schlug nun zurück

 24.08.2025

Reisen

Bald Billigflieger-Drehkreuz in Israel?

Die ungarische Wizz Air will den Ben-Gurion-Flughafen zu ihrer Basis machen / Heimische Airlines sehen sich bedroht

von Sabine Brandes  24.08.2025

Einschlag vom Freitag

Israel: Huthi setzten wohl erstmals Streumunition ein

Auch der Iran hatte während des zwölftägigen Krieges mit Israel im Juni laut Amnesty International Streumunition gegen den jüdischen Staat eingesetzt und damit das humanitäre Völkerrecht verletzt

 24.08.2025

Geiseln

In Lebensgefahr oder tot?

Trumps jüngste Aussagen, nach denen weniger als 20 von der Hamas Verschleppte noch am Leben seien, sorgten in Israel für Verwirrung und schürten Panik unter den Angehörigen

von Sabine Brandes  24.08.2025

Ankara

Emine Erdoğan schreibt Brief an Melania Trump

Die Frau des türkischen Präsidenten hat einen Brief an die First Lady der USA geschrieben, in dem sie auf das Schicksal der Kinder in Gaza aufmerksam macht. Ihr Mann fällt immer wieder mit perfiden Aussagen zu Israel und seiner Nähe zur Hamas auf

 24.08.2025

Israel

Rabbiner verhindert Anschlag auf Generalstaatsanwältin

Ein Mann hatte den früheren Oberrabbiner Jitzchak Josef um dessen religiöse Zustimmung zur »Tötung eines Aggressors« ersucht. Die Hintergründe

 24.08.2025

Tourismus

Urlaub im Ungewissen

Nur zögerlich kommen ausländische Besucher ins Land, die Sicherheitslage schreckt viele weiterhin ab. Die Branche erschließt sich nun neue Geschäftsfelder

von Katharina Kunert  24.08.2025