Nahost

Trump verteidigt Gespräche mit Hamas gegen Kritik aus Israel

Das Weiße Haus ist der Amtssitz von Präsident Donald Trump. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der amerikanische Präsident Donald J. Trump hat die direkten Gespräche seiner Regierung mit der palästinensischen Terrororganisation Hamas gegen Kritik verteidigt. Er erklärte, sie würden zum Nutzen Israels und zur Freilassung israelischer Geiseln geführt.

»Wir helfen Israel bei diesen Gesprächen, weil es um israelische Geiseln geht«, sagte Trump im Weißen Haus. »Wir tun nichts in Bezug auf die Hamas. Wir geben kein Geld. Man muss verhandeln. (...) Wir wollen diese Leute rausholen.«

Trump erwähnte seine Gespräche mit acht früheren Hamas-Geiseln und gab an, er könne nicht glauben, wie schlecht sie behandelt worden seien. Israelischen Medien zufolge soll er sie immer wieder gefragt haben, ob die israelische Bevölkerung eine Fortsetzung der ersten Phase des Abkommens mit den Terroristen unterstützt. Die früheren Geiseln hätten ihn gedrängt, weiterhin für eine Umsetzung des Deals zu sorgen, so der US-Präsident.

Härteres Durchgreifen

Er habe eine Erklärung abgegeben, die selbsterklärend sei, betonte Trump. Ein sehr viel härteres Durchgreifen als bisher sei erforderlich. Am Dienstag hatte er an die Adresse der Terroristen gesagt: »Ich schicke Israel alles, was es braucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Ihr nicht tut, was ich sage. Das ist die letzte Warnung an Euch!«

Lesen Sie auch

Auch warnte Trump die Bewohner Gazas: »Eine wunderbare Zukunft erwartet Euch, aber nicht, wenn Ihr Geiseln gefangen haltet. Wenn Ihr das tut, seid Ihr tot«, drohte er.

Erster Streit

Israelischen Zeitungen zufolge ist Israel unglücklich über die direkten Gespräche der Amerikaner mit der Hamas. Laut »Ynet« soll die Regierung in Jerusalem dafür gesorgt haben, dass sie publik wurden. Im Weißen Haus hieß es, die Hamas-Gespräche seien mit Israel abgesprochen worden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll jedoch erst Wind davon bekommen haben, als die Gespräche schon liefen.

Laut »Ynet« sahen die USA davon ab, Israel über die Gespräche des amerikanischen Beauftragten für Geiselverhandlungen, Adam Boehler, mit den Terroristen in Kenntnis zu setzen, da sich Jerusalem schon zuvor gegen entsprechende Pläne gewehrt hatte. Dies wäre der erste Streit zwischen Israel und den USA seit der Amtsübernahme Trumps Anfang Januar.

Israel setzt jedoch auch auf eine Erhöhung des Drucks: Die Hilfslieferungen für Gaza wurden gestoppt. Sollte die Hamas nicht einlenken und einer Freilassung der Geiseln zustimmen, ist eine Abschaltung der Elektrizität für den Gazastreifen vorgesehen. Sollte dies auch nicht helfen, will die Regierung die Kämpfe gegen den Terror fortsetzen. im

Israel

Kibbuz will Einwohnerzahl nach Hamas-Massaker verdoppeln

Der 7. Oktober war ein tiefer Einschnitt für die Gemeinde an der Grenze zum Gazastreifen. Doch die Menschen dort denken nicht ans Aufgeben

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Wetter

Wintersturm Byron fegt über Israel

Israelische Rettungsdienste und kommunale Behörden im ganzen Land sind in Alarmbereitschaft. Wintersturm Byron bringt Überschwemmungen und Blitzschlag

 10.12.2025

Neuanfang

Israel und Bolivien nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf

In dem südamerikanischen Land wurde im Oktober ein neuer Präsident gewählt, der mit der linken Außenpolitik seiner Vorgänger bricht

 10.12.2025

Israel

Kibbuz Be’eri beschließt Abriss

Die Gemeinde des vom 7. Oktober besonders stark betroffenen Kibbuz hat beschlossen, zerstörten Häuser nicht wieder aufzubauen. Bis auf eines

 10.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  09.12.2025

Nachrichten

Wasser, Armee, Mädchen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.12.2025

Geiseln

Israel nimmt Abschied von Sudthisak Rinthalak

Der Thailänder wurde am 7. Oktober von Terroristen des Islamischen Dschihad ermordet und in den Gazastreifen verschleppt

 09.12.2025