Gespräche

Treffen in New York

»Sehr positiv und unbeschwert«: Israels Premier Benjamin Netanjahu (l.) und US-Präsident Barack Obama bei ihrem Treffen in New York Foto: Flash 90

Premierminister Benjamin Netanjahu befindet sich in den USA, wo er sich zu einem Gespräch mit US-Präsident Barack Obama traf. Es war voraussichtlich die letzte Zusammenkunft der beiden, da Obama im Januar 2017 aus dem Amt scheiden wird. Von offizieller Seite in Israel wurde das Treffen als »sehr positiv und unbeschwert« bezeichnet. Tatsächlich wirkten die Politiker gelöst, als sie in New York vor die Presse traten.

Dennoch hieß es, dass sich Obama in dem privaten Gespräch »ernsthaft besorgt über den Siedlungsbau in den palästinensischen Gebieten« geäußert habe. Während israelische Offizielle die Kritik größtenteils abtaten und betonten, Netanjahu habe erläutert, dass er »niemals das Ziel eines dauerhaften Friedens aufgeben werde«, erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses, das Thema habe für Konflikt gesorgt. Obama meinte, der Siedlungsbau sei ein Hindernis für den Frieden und betonte, er wolle die Bemühungen für eine Zweistaatenlösung über seine Präsidentschaft hinaus sichern.

siedlungsbau Obwohl das Thema Siedlungsbau lediglich wenige Minuten des Gesprächs einnahm, war es das, was die Schlagzeilen bestimmte. Doch die beiden Staatsmänner hatten anderes auf der Agenda. So sprachen sie beispielsweise ausführlich über die Lage in Syrien und die Sicherheit Israels.

Kurz vor seiner Abreise in die USA hatte Netanjahu erklärt, dass man sich in einer bedeutenden diplomatischen Phase befinde. Er dankte wiederholt den Amerikanern für die »großartige und bedeutende Militärhilfe in den kommenden zehn Jahren«. Vergangene Woche hatten Vertreter beider Länder ein Abkommen über 38 Milliarden US-Dollar unterzeichnet, die in der nächsten Dekade in den israelischen Armeehaushalt fließen werden.

Einer der mitreisenden Offiziellen von israelischer Seite verglich Obama und Netanjahu vor Reportern mit den griesgrämigen alten Männern der Muppet Show auf dem Balkon: »Sie sind ein bisschen wie Waldorf und Statler. Sie sitzen nebeneinander, ärgern sich seit Jahren gegenseitig – aber sie bleiben zusammen.«

Meinung

Europa ist im Nahen Osten bedeutungsloser denn je

Während die USA unter Präsident Donald Trump keinen Zweifel darüber haben aufkommen lassen, wo es steht, hat Europa komplett versagt

von Daniel Neumann  13.10.2025

Meinung

Jetzt kann das Herz heilen

In ganz Israel erhebt sich an diesem historischen Tag die Erleichterung wie ein kollektiver tiefer Atemzug – teils Seufzer, teils Schluchzen, teils freudiger Gesang

von Sabine Brandes  13.10.2025

Ägypten

Warum Israels Premier nicht nach nach Ägypten reist

Die Hintergründe

 13.10.2025 Aktualisiert

Dialog

Netanjahu: Es ist Zeit, den Kreis des Friedens zu vergrößern

Israels Premier Netanjahu sieht in Trumps Besuch einen historischen Moment – und hofft auf neue Annäherungen zu arabischen und muslimischen Staaten

 13.10.2025

Gaza

Hamas kündigt Fortsetzung des Terrors gegen Israel an

Die Hamas will Israel weiterhin zerstören und einen islamischen Staat errichten

 13.10.2025 Aktualisiert

Waffenruhe

Hamas bestätigt Übergabe von vier Leichen

Geiselfamilien: »Die Vermittler müssen die Bedingungen der Vereinbarung durchsetzen und sicherstellen, dass die Hamas für diesen Verstoß einen Preis zahlt«

 13.10.2025 Aktualisiert

Geiseln

»Bar, ich liebe Dich«

Den ganzen Montag über spielen sich in Israel emotionale Szenen bei den Treffen der zurückgekehrten Menschen und ihren Familien ab

von Sabine Brandes  13.10.2025

Israel

Überlebender des Nova-Festival-Massakers tot aufgefunden

Der zweite Jahrestag des 7. Oktober 2023 war für Roei Shalev nicht zu ertragen. Der 30-jährige Überlebende hat sich das Leben genommen

 13.10.2025

Israel

Donald Trump vor der Knesset: Lob, Preis und Dank

Es war ein Empfang nach seinem Geschmack: Fast zeitgleich zur Freilassung der israelischen Geiseln in Gaza kam Donald Trump für ein paar Stunden nach Israel - und sprach zur Knesset

von Michael Thaidigsmann  13.10.2025