Der ehemalige ägyptische Präsident Hosni Mubarak ist am Dienstag im Alter von 91 Jahren in Kairo gestorben. Am Mittwoch ist er mit militärischen Ehren beigesetzt worden.
Der jetzige Präsident Abdel Fattah al-Sisi rief zu einer dreitägigen Staatstrauer auf. Auch die israelische Regierung drückte ihre Trauer über den Tod des Mannes aus, der den israelisch-ägyptischen Frieden drei Jahrzehnte lang mit bewahrte.
Riesenland Mubarak war ein 24-jähriger Pilot, als das ägyptische Militär König Faroukh 1952 stürzte. Später wurde er Vize von Präsident Anwar Sadat. Als der nach seinem historischen Besuch in Jerusalem während einer Militärparade in Kairo ermordet wurde, stand Mubarak an seiner Seite und übernahm die Macht.
In drei Jahrzehnten wandelte er sich vom unscheinbaren Politiker zum »Pharao-Präsidenten«, überlebte mehrere Attentate und regierte mit eiserner Hand. Er sorgte aber auch für Ordnung in dem riesigen Land, das von Armut geprägt ist. Und er gab seinem Volk die Wahl: Mubarak oder das Chaos.
Nach den Massenprotesten von 2011 wurde er dennoch aus dem Amt gejagt, und die Muslimbruderschaft wurde an die Regierung gewählt. Mubarak wurde anschließend für den Tod von 239 Demonstranten und das Chaos im Land verantwortlich gemacht und zu lebenslanger Haft verurteilt. 2017 jedoch wurde er entlassen, nachdem ihn ein Berufungsgericht von fast allen Anklagepunkten freigesprochen hatte.
Mubarak war zuletzt 1995, zur Beerdigung von Premierminister Yitzhak Rabin, nach Israel gereist.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sandte sein Beileid vom israelischen an das ägyptische Volk. »Ich möchte auch meine persönliche Trauer zum Ausdruck bringen. Präsident Mubarak war mein guter Freund.« Mubarak war zuletzt in Israel zur Beerdigung von Premierminister Yitzhak Rabin im Jahr 1995 gewesen.
Lebenswerk Auch Präsident Reuven Rivlin kondolierte dem ägyptischen Volk, seiner Frau Suzanne und den beiden Söhnen. »Präsident Mubarak war ein echter Sohn Ägyptens und ein treuer Diener seines Volkes. Sein Lebenswerk hat immens zur Entwicklung des Landes und der Stabilität der gesamten Region beigetragen.« Weiter schrieb Rivlin, er hoffe, dass sein Erbe uns alle zu einer besseren Zukunft führen werden.
Der Chef der Arbeitspartei, Amir Peretz, äußerte sich ebenfalls: »Mubarak wird als mutiger Anführer in Erinnerung bleiben, der sich für die Stärkung des Friedensvertrages zwischen Israel und Ägypten einsetzte. Er unterstützte auch die Normalisierung der Verbindung zwischen moderaten arabischen Staaten und Israel«. Der Frieden zu Ägypten habe seine Hochs und Tiefs gehabt. »Aber das ist immer einem Krieg vorzuziehen.« Mubaraks Kritiker wie Nachfolger hätten das verstanden.