Zehntausende von Menschen haben am Montag in Israel am Begräbnis des verstorbenen, einflussreichen Rabbiners Chaim Druckman teilgenommen. Druckman war am Sonntag im Alter von 90 Jahren gestorben. Er galt als spiritueller Anführer der religiösen zionistischen Bewegung.
Druckman war nach einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus behandelt worden und dort der Krankheit erlegen. Er wurde im strömenden Regen in Masuot Izchak in der Nähe der Küstenstadt Aschkelon beigesetzt.
Druckman war als eine der Gründerfiguren der israelischen Siedlerbewegung und vehementer Gegner der Räumung besetzter Gebiete bekannt.
Geboren 1932 in Kuty in der heutigen Ukraine, hatte er den Holocaust im Versteck mit seinen Eltern überlebt. 1944 war er ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina geflohen. 1977 wurde er Abgeordneter der National-Religiösen Partei im israelischen Parlament, 1981 stellvertretende Religionsminister. Für seinen Beitrag zur jüdischen Erziehung erhielt er 2012 den Israel-Preis, die höchste Auszeichnung des Landes.
Staatspräsident Isaac Herzog schrieb bei Twitter, Druckman habe sein Leben dem Staat Israel und dem Volk Israel gewidmet. Der designierte Regierungschef Benjamin Netanjahu schrieb, Israel habe »einen großen spirituellen Anführer verloren«.