Skazi ist gecancelt. Der berühmte israelische DJ Asher Swissa alias Skazi wurde nur wenige Stunden vor seinem geplanten Auftritt am Freitag in Belgien aus dem Programm des Elektromusikfestivals Tomorrowland gestrichen und durfte nicht auftreten. Laut den Festivalorganisatoren und einer Social-Media-Erklärung des Künstlers sei die Absage »aus Sicherheitsgründen« erfolgt. Dabei wäre dieser Auftritt sein 14. bei dem Festival gewesen.
»Propalästinensische« Gruppen warfen dem Künstler Asher Swissa, bekannt als DJ Skazi, vor, sogenannte »israelische Kriegsverbrechen« zu unterstützen. Eine der führenden Organisationen hinter dem Protest war 11.11.11, eine belgische NGO, die Tomorrowland scharf für die Aufnahme von Skazi in ihr Künstlerprogramm kritisierte. Von den Festivalorganisatoren gab es bislang keine Stellungnahme.
Organisatoren hätten versucht zu helfen
Nur einen Tag, nachdem er in Belgien angekommen war, reiste Swissa zurück nach Israel. Gegenüber Journalisten erklärte er, dass »propalästinensische« Organisationen starken Druck ausgeübt hätten, um seinen Auftritt abzusagen. »Alles war sehr intensiv und bedrohlich.« Die Organisatoren von Tomorrowland hätten versucht zu helfen, »aber wenn sie es geschafft haben, Soldaten verhaften zu lassen, war es für sie kein Problem, mich aufzuhalten«, fügte der DJ hinzu.
Das belgische Festival zieht jährlich viele Israelis an, und es ist üblich, dass im Publikum große Israelflaggen geschwenkt werden. Obwohl die Veranstaltung Israelis im Allgemeinen willkommen heißt, wurden am vergangenen Wochenende ein Zivilist und ein israelischer Soldat, die das Festival besuchten, von der Polizei verhört, allerdings schon kurz darauf wieder freigelassen.
Asher Swissa: »Ich möchte klarstellen: Jedes Mal, wenn ich die Bühne betrete, ist es meine Mission, Einheit zu schaffen.«
Der belgische öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtete unter Berufung auf die Bundesanwaltschaft, dass die Israelis kurzzeitig festgenommen wurden, nachdem die Hind Rajab Foundation, die israelischen Touristen weltweit wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Gaza verfolgt, eine Anzeige wegen Kriegsverbrechen gegen sie erstattet hatte.
Nach den Festnahmen hatte Skazi gesagt, er sei entschlossen aufzutreten und werde während seines Auftritts eine große israelische Flagge schwenken. Doch dazu kam es nicht.
Ursprünglich hätte der Auftritt des beliebten DJs stattfinden sollen, doch die Organisatoren verhängten Berichten zufolge ein Verbot israelischer Flaggen. In der Woche zuvor war das israelische Trance-Duo Vini Vici mit lautem Jubel und sichtbaren israelischen Flaggen im Publikum begrüßt worden. Das Flaggenverbot soll erst vor Skazis geplantem Auftritt verhängt worden sein.
Die NGO 11.11.11, die sich angeblich für »internationale Solidarität« einsetzt, behauptete, der israelische DJ »normalisiere Gewalt«. Skazi schrieb am Freitag auf Instagram - bevor sein Auftritt abgesagt wurde -, er sei sich bewusst, dass seine geplante Show in den belgischen Medien »einige Kontroversen ausgelöst« habe.
Es wäre sein 14. Auftritt beim Festival gewesen
»Ich möchte klarstellen: Jedes Mal, wenn ich die Bühne betrete, ist es meine Mission, Einheit zu schaffen«, schrieb er. »Lasst Tomorrowland das bleiben, was es immer sein sollte: ein Ort, an dem Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zusammenkommen.«
»Skazis Mission war und bleibt es, Menschen durch die Kraft der Musik zu vereinen«, erklärten Vertreter des Künstlers nach der Absage. »Ein großes Dankeschön für die Unterstützung und die Liebe, die ihr uns entgegenbringt. Wir sehen uns bald in den größten Arenen der Welt – wo wir weiter Liebe verbreiten werden.«