Israel

Tödliche Ladung

Das von der israelischen Marine im Roten Meer aufgebrachte Schiff ist seit Sonntag im Hafen von Eilat. Experten der Armee haben die Ladung auf einem Marinestützpunkt untersucht und veröffentlichten die vorläufigen Ergebnisse der Bestandsaufnahme: In 150 Containern seien 40 Langstreckenraketen des Typs M-302, 181 Mörsergranaten und 400.000 Kugeln Munition gefunden worden. »Sie hätten das Leben von Millionen Israelis gefährden können«, hieß es in einer Erklärung der IDF.

Am heutigen Montag besichtigen Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Moshe Yaalon die Ladung des Frachters Klos C. Dabei sagte Netanjahu, dass die M-302-Raketen an Bord des Schiffes in der Lage gewesen wären, Tel Aviv, Jerusalem und sogar Haifa zu erreichen.

Netanjahu betonte, dass dies deutlich mache, dass sich trotz des gemäßigteren Tones der iranischen Führung die Politik des Iran nicht geändert habe. Er kritisierte, dass die internationale Staatengemeinschaft einer Illusion eines neuen, moderaten Iran anhänge. Dies sei gefährlich, »weil der Iran seine militärische Atomprogramme ebenso tarne, wie er versucht hat, diese tödliche Waffenlieferung zu tarnen«.

Waffenschmuggel
Die Marine hatte das Schiff am Mittwochmorgen, 1500 Kilometer von Israel entfernt, samt Ladung und Besatzung beschlagnahmt, da sie hinter dem getarnten zivilen Schiff einen Waffenschmuggel des Iran vermutete. Empfänger: die Hamas im Gazastreifen. Auf der offenen See des Roten Meeres hatte die Eliteeinheit Schayetet 13 das Schiff gestoppt und in Richtung Israel geleitet.

Besondere Sorge hatten der Armee die Langstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 200 Kilometern bereitet. Militärsprecher Peter Lerner twitterte nach der ersten Untersuchung des Schiffes: »Ich habe diese M302 gesehen. Sie sind riesig und grauenerregend. Dank der IDF ist der iranische Plan vereitelt worden.«

»Wir haben die Operation ›Vollständige Offenlegung‹ (Full Disclosure) damit beendet und verhindert, dass die hoch entwickelten Waffen aus dem Iran die Terrororganisationen in Gaza erreicht«, hieß es in einer anschließenden Erklärung. Zuvor hatte Verteidigungsminister Mosche Ya’alon betont, dass man auch zukünftig daran arbeiten werde, den Iran zu stoppen, der »ständig Terrororganisationen im Nahen Osten und der ganzen Welt ausbildet und bewaffnet«. Es sei ein Kampf gegen einen grausamen, hoch entwickelten und trügerischen Feind.

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel nimmt Tausende Inder mit jüdischen Wurzeln auf

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025