Zwischenfall

Tod am Grenzzaun

Ägyptisch-israelisches Grenzgebiet Foto: Flash 90

Ein 15-jähriger Israeli ist am Dienstag erschossen worden. Der junge Beduine Nimer Bassem Abu Amar hatte an der Verstärkung des Grenzzaunes zu Ägypten gearbeitet, als die Schüsse fielen. Noch ist nicht klar, wer genau sie abgegeben hat, es wird jedoch vermutet, dass es ägyptische Polizisten waren. Nach dem tödlichen Zwischenfall kritisieren Politiker in Israel das Verteidigungsministerium und fragen, wie es sein könne, dass ein Teenager einer solchen Gefahr ausgesetzt werde.

Der Junge aus dem Dorf Lakiya hatte offenbar in der Gegend des Berges Harif im Grenzgebiet zu Ägypten gearbeitet. Der Leiter der Baustelle, Nor Nimer, sagte anschließend, dass Abu Amar auf ägyptischer Seite tätig gewesen sei und den anderen Arbeitern Kaffee serviert habe.

schmugglerbande Nach einer Weile seien Ägypter gekommen und hätten die Männer weggescheucht. Kurz darauf sei geschossen worden. Ein Bericht im ägyptischen Fernsehen berichtete über eine Schmugglerbande, die sich im Grenzgebiet mit der Polizei einen Schusswechsel geliefert hätte.

Nach Angaben des Vaters von Nimer, Bassem Abu Amar, habe weder die Armee noch die Regierung für ausreichend Sicherheit gesorgt. »Noch mehr Menschen hätten sterben können«, schimpfte er vor dem Krankenhaus Soroka in Beer Sheva, in dem der Sohn seinen Verletzungen erlegen war. »Wo ist der Premierminister, wo ist der Verteidigungsminister?«

armee Bislang äußerten sich weder Armee noch das Ministerium, ob die Arbeiter von bewaffneten Eskorten begleitet waren. Ein Bericht im israelischen Fernsehsender Kanal 2 jedoch erklärte, dass Soldaten am Grenzzaun stationiert waren.

Derzeit wird der Fall noch untersucht, das beauftragte Unternehmen befragt. Ein Terroranschlag jedoch wird von der Armee bereits ausgeschlossen. Mehrere Knessetabgeordnete verurteilten den Tod des Jungen aufs Schärfste und äußerten harsche Kritik. Yehuda Glick vom Likud sandte sein Beileid an die Familie des 15-Jährigen und schrieb auf seinem Twitter-Account: »Es ist schrecklich! Wie kann das Verteidigungsministerium einen so jungen Menschen einstellen?«

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