Gewaltwelle

Terroranschläge in Jerusalem

Die Welle der Anschläge in Israel reißt nicht ab. Am Samstagabend wurde eine jüdische Familie in der Altstadt von Jerusalem von einem palästinensischen Terroristen angegriffen. Zwei Männer wurden dabei getötet, eine Frau und ein Kleinkind verletzt. In der folgenden Nacht erlitt ein 15-jähriger Israeli ebenfalls in Jerusalem durch die Messerattacke eines Palästinensers mittelschwere Verletzungen.

Die israelischen Sicherheitskräfte erklärten nach den Terroranschlägen, dass der Zutritt zur Altstadt in den kommenden zwei Tagen eingeschränkt werde. Lediglich Bewohnern, Touristen und Menschen, die in der Altstadt arbeiten, ist es erlaubt, sich dort aufzuhalten. Auch der Zugang zum Tempelberg, wo es in den letzten Wochen wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam, wird auf Männer über 50 Jahre beschränkt.

SUKKOT
In Israel sind noch immer Ferien, eine Zeit, in der Familien gern durch das ganze Land reisen – auch nach Jerusalem. Nach Sukkot steht nun Simchat Tora, das jüdische Freudenfest über den Erhalt der Tora, auf dem Kalender.

Doch die meisten Israelis machen nach den jüngsten Gewaltattacken einen großen Bogen um die Hauptstadt. Am Samstag war die ultraorthodoxe Familie Benet mit ihrem Kind durch die Altstadt gelaufen, als ein junger Palästinenser plötzlich mit einem Messer auf sie einstach. Der 22-jährige Familienvater Ahron Benet und sein Begleiter Nechamia Lavi wurden dabei tödlich getroffen, Adele Benet schwer verletzt, ihr zweijähriges Kind leicht.

Der Terrorist entriss seinen Opfern noch eine Waffe und begann, auf die Polizei zu feuern. Schließlich jedoch wurde er von den Sicherheitskräften erschossen. Auch der Angreifer des 15-Jährigen wurde von der Polizei getötet, nachdem er mit dem Messer in der Hand geflüchtet war. Nach einer Notoperation im Hadassah-Krankenhaus soll sich der Zustand von Adele Benet stabilisiert haben, auch das Kleinkind und der Teenager sind auf dem Weg der Besserung.

Angreifer Der Angreifer der Familie wurde als der erst 19-jährige Palästinenser Muhanad Halabi aus dem Westjordanland identifiziert. Das Haus seiner Familie ist derzeit von israelischem Militär umstellt. In einer anderen Aktion in der Stadt Jenin nahm die Armee einen palästinensischen Terror-Anführer fest.

Trotz einer starken Armee- und Polizeipräsenz im Westjordanland und in Jerusalem kommt es immer wieder zu Ausbrüchen von Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern. Ebenfalls am Samstag wurde ein arabischer Taxifahrer von jüdischen Jugendlichen bedroht und geschlagen, fünf Menschen wurden durch Steinewerfer verletzt. Einige Politexperten meinen, die dritte Intifada habe bereits begonnen.

Präsident Reuven Rivlin erklärte, dass Israel täglich einen schweren Kampf kämpfen muss. »Wir haben immer gewusst, dass die Bekämpfung von Terrorismus Entschlossenheit und innere Stärke braucht.« Rivlin sprach den Sicherheitskräften im ganzen Land für ihren kompromisslosen Einsatz gegen die Mörder und diejenigen, die sie entsenden, seine Unterstützung aus.

Griechenland

Israelische Touristen mit Flaschen beworfen

Schon wieder wurde das Kreuzfahrtschiff MS Crown Iris zum Ziel israelfeindlicher Aktivisten. Dieses Mal konnten die Passagiere das Schiff verlassen, doch die Reisebusse wurden attackiert

 29.07.2025

Geisel

Joshua Mollel wollte lernen

Der Tansanier war Landwirt und machte ein Praktikum in Israel, als er von der Hamas ermordet wurde

von Sabine Brandes  29.07.2025

Berlin

Kanzler Merz berät mit Jordaniens König über Luftbrücke

Zurzeit seien zwei Transportmaschinen der Bundeswehr auf dem Weg nach Jordanien, so der Bundeskanzler

 29.07.2025

Gazastreifen

Komplexe Krise

Wie viele Lebensmittel kommen wirklich in den Gazastreifen und wie viel davon kommt bei den Menschen an? Eine Analyse

 29.07.2025

Nahost

Bundesregierung startet mit Jordanien Luftbrücke für Gaza

Bundeskanzler Friedrich Merz droht Israel zugleich mit Maßnahmen, sollte das Land die humanitäre Lage im Kriegsgebiet nicht schnell verbessern

 29.07.2025

Nahost

Bericht: Dutzende Hilfslaster in Gaza geplündert

Von 130 Lkw, die am Sonntag über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gelangten, wurden offenbar 73 von Räubern abgefangen

 29.07.2025

Brüssel

»Schildbürgerstreich von Bürokraten«: Wird Israel von EU-Förderung ausgeschlossen?

Erstmals könnte die EU Strafmaßnahmen gegen Israel verhängen. Scharfe Kritik an dem Vorhaben kommt von Europaabgeordneten und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

von Michael Thaidigsmann  29.07.2025

Kommentar

Unerwünscht, unsicher: Wie sich Israelis heute in Europa fühlen

Die Angriffe und Übergriffe gegen israelische Touristen mehren sich in Europa. Es steht schlecht um den Kontinent, wenn sich Juden nicht ohne Gefahr in der Öffentlichkeit zeigen können

von Alon David  28.07.2025 Aktualisiert

Israel

Netanjahu hält an Zerschlagung der Hamas fest

Der Ministerpräsident betonte angesichts der schärfer werdenden Kritik, dass Israel keines seiner Kriegsziele aufgeben werde

 28.07.2025