Kenia

Terror in Nairobi

Kenianisches Sicherheitspersonal vor dem Einkaufszentrum Foto: dpa

Noch sind die Angaben widersprüchlich. Doch die Zeichen deuten darauf hin, dass israelische Truppen aktiv dabei helfen, die Geiseln in dem Einkaufszentrum in Nairobi zu befreien. Die Belagerung der Nobel-Shoppingmall in Kenia geht bereits in den dritten Tag, Angaben aus dem ostafrikanischen Land sprechen von mindestens 68 Toten und mehr als 170 Verletzten.

Zehn bis 15 Angehörige der somalischen Islamistengruppe »Al Shabab« hatten das Gebäude am Samstag von zwei Eingängen aus gestürmt, Granaten geworfen und sofort damit begonnen, Menschen zu erschießen. Die der Al Qaida nahestehende Gruppe übernahm im Internet die Verantwortung für den Angriff. Sie verweigert jegliche Verhandlungen mit den Behörden. Überlebende berichten, die Terroristen hätten gezielt Menschen erschossen, die weder Arabisch sprechen noch lesen konnten. Muslime wurden angeblich freigelassen.

Kooperation Am Montagmorgen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, seien plötzlich laute und lang anhaltende Schüsse in dem Gebäude zu hören gewesen. Man nahm an, dass es sich dabei um einen Angriff der kenianischen Sicherheitskräfte handelte, die versuchten, die noch verbleibenden Geiseln zu befreien.

Der Sprecher des kenianischen Militärs, Cyrus Oguna, wollte das aktuelle Geschehen nicht kommentieren, sagte jedoch, dass »seit Sonntag eine Operation im Gange ist und die meisten der in dem Komplex Gefangenen befreit werden konnten«. Er hoffe, alles werde »sehr, sehr schnell vorüber sein«. Wie viele Geiseln sich noch in dem Gebäude befinden, ist derzeit unklar.

Obwohl sowohl israelische als auch kenianische Behörden stets betonten, die Hilfe aus Israel sei »rein beratender Natur«, hatten unbestätigte Quellen am Sonntag berichtet, israelische Truppen seien gemeinsam mit Soldaten aus Kenia in das Einkaufszentrum vorgedrungen. Israel hat seit Jahren enge Verbindungen zu dem ostafrikanischen Staat. Vor allem bei der Bekämpfung der Terrororganisation Al Qaida, die im Nachbarland Somalia stark vertreten ist, kooperieren die Länder eng.

Beileid Obwohl Teile des Einkaufszentrums Israelis gehören, sei der Anschlag nicht speziell gegen Israelis gerichtet, erklärten kenianische Behörden. Die drei Israelis, die sich zur Zeit der Attacke im Gebäude aufgehalten hatten, sind in Sicherheit. Unter ihnen ist auch Jariv Kedar, der am Sonntag im Kanal 2 des israelischen Fernsehens von den Geschehnissen berichtete: »Wir saßen im Artcafé, als wir Schüsse hörten, die immer näher kamen. Dann flogen auf einmal Kugeln über unsere Köpfe. Wir rannten um unser Leben und gelangten so in Freiheit.«

Präsident Schimon Peres sprach am Sonntag seinem kenianischen Amtskollegen Uhuru Kenyatta in einem Telegramm sein Beileid aus. »Ich übersende mein tiefstes Mitgefühl an die Menschen von Kenia, die diesen schrecklichen Terroranschlag in Nairobi erleben mussten. Wir beten wir für die Befreiung der Geiseln und die Genesung der Verletzten.«

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025

Israel

Regierung will Waffenproduktion des Landes ausbauen

Laut Premier Netanjahu ist dafür eine Summe von 93 Milliarden Euro vorgesehen – Lehre aus Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten

 25.12.2025