Israel

Terror im Süden

Acht Menschen, darunter zwei Kinder, sind am Donnerstagmittag durch mehrere koordinierte Terroranschläge in der Nähe der Hafenstadt Eilat getötet worden, Dutzende weitere wurden verletzt. Zwei Linienbusse und ein Privatwagen wurden von bewaffneten Männern attackiert, außerdem feuerten Extremisten Raketen von ägyptischer Seite auf israelisches Gebiet. Es kam zu Feuergefechten zwischen den Angreifern und Soldaten.

Der erste Anschlag galt einem Egged-Bus, der auf der Schnellstraße Nummer 12 von Beer Sheva nach Eilat unterwegs war. In dem Fahrzeug befanden sich viele Soldaten der israelischen Armee.

Magen david Adom Anschließend sprengte sich ein Selbstmordattentäter neben einem weiteren Bus und einem privaten Pkw, die auf einer Straße nördlich von Eilat fuhren, in die Luft. Rettungskräfte von Magen David Adom bestätigten sieben Tote. Etwa 30 weitere Menschen seien verletzt worden.

Danach kam es zu weiteren Gefechten. Terroristen feuerten dabei mit Mörsergranaten und Panzerfäusten, unter anderem auch auf einen israelischen Kampfhubschrauber. Entlang der Straße gelegte Bomben konnten entschärft werden. Am Abend wurde ein israelischer Grenzpolizist, der in der Nähe des Tatorts patrouillierte, erschossen.

Ein Armeesprecher sagte, dass »dies ein schwerer und komplexer Anschlag war, dem Zivilisten und Soldaten zum Opfer fielen«. Mehrere Terroristen seien von der israelische Armee erschossen worden, so der Sprecher, nach weiteren Angreifern wird gefahndet.

Gazastreifen Israelischen Angaben zufolge wurden die Anschläge im Gazastreifen durch das palästinensische Volkswiderstandskomitee (PRC) geplant.

Wenige Stunden später flog die israelische Luftwaffe Angriffe auf Ziele im Gazastreifen. Bei Rafah wurden dabei sechs Palästinenser getötet, darunter PRC-Chef Kamel Nirab und weitere Führungsmitglieder der Organisation.

Aus dem Gazastreifen feuerten palästinensische Terroristen zahlreiche Geschosse auf israelisches Gebiet. Am Freitagmorgen explodierte eine Grad-Rakete in einer Jeschiwa in der Mittelmeerstadt Aschdod. Es gab mehrere Verletzte.

Reaktion Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach in einer Stellungnahme zunächst den Angehörigen der Getöteten sein Beileid aus. Er erklärte: »Wir wurden heute alle Zeuge eines Versuches der Terroristen, ihren Krieg gegen Israel durch Angriffe aus dem Sinai zu verschärfen. Wenn jemand glaubt, dass der Staat Israel sie damit durchkommen lässt, hat er sich geirrt.«

Bundesaußenminister Guido Westerwelle verurteilte die Anschlagsserie auf das Schärfste: »Wir stehen in dieser schweren Stunde an der Seite unserer israelischen Freunde. Die Drahtzieher müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Das schwierige Ringen um Frieden und Ausgleich im Nahen Osten darf nicht durch Terror und Gewalt torpediert werden.«

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, reagierte tief erschüttert auf die Terroranschläge im Süden Israels: »Wir trauern um die Ermordeten, ihren Familien gilt unsere Anteilnahme. Wir beten um volle Genesung der Verwundeten.« Weiterhin erklärte er: »Die mörderischen Anschläge beweisen erneut, dass der Frieden im Nahen Osten nur dann erreichbar sein wird, wenn Terroristen und ihren Drahtziehern, die den Staat Israel auslöschen wollen und die in der Ermordung von Juden ein Ziel an sich sehen, das Handwerk gelegt werden kann. Dazu bedarf es des aktiven Engagements von Israels Nachbarn ebenso wie der Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft.«

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert