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Teddybären, Gold, Brief

Im Teddybär-Krankenhaus behandelt Foto: Getty Images/ iStockphotos

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Teddybären, Gold, Brief

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  06.05.2022 10:30 Uhr

Teddybären
Das »Teddybär-Krankenhaus« der Bar-Ilan University feiert sein zehnjähriges Bestehen. Über die letzten Jahre haben Medizinstudenten Tausenden von Kindern (und ihren Teddys) geholfen, ihre Angst vor der Medizin zu überwinden. Am 2. Mai wurde das Krankenhaus mit der Unterstützung von Freddy Singers Organisation Matat wiedereröffnet. An der Azrieli-Fakultät in Safed gab es eine Schein-Notaufnahme, Chirurgie, Orthopädie sowie Stationen für die Bereiche HNO, Augen, Herz, Gehirn und gesunder Lebensstil sowie Labore. »Nach zwei Jahren Covid und Dutzenden Corona-Tests, die die Kinder über sich ergehen lassen mussten, haben wir jetzt eine Chance, ihnen eine alternative Behandlung

Gold
Die Judoka Timna Nelson-Levy hat bei den Judo-Europameisterschaften in Bulgarien eine Goldmedaille gewonnen. Sie ist damit nach Yael Arad 1993 die zweite israelische Frau, die in der Geschichte des Turniers dieses Edelmetall holte. Nelson-Levy besiegte im Finale des Wettbewerbs der Frauen unter 57 Kilogramm die olympische Silbermedaillengewinnerin Sarah-Leonie Cysique. Ihre Teamkollegin Shira Rishony gewann eine Bronzemedaille in der Kategorie unter 48 Kilogramm. Nach dem Sieg freute sich Nelson-Levy (27), gebürtige Jerusalemerin und Tochter amerikanischer Eltern: »Das ist ein Traum.« »Ich habe alles gegeben, mich während des gesamten Turniers großartig gefühlt und hatte eine wirklich gute Vorbereitung«, sagte sie.

Brief
Die Familie von Premierminister Naftali Bennett habe zum zweiten Mal in einer Woche eine Morddrohung und eine Kugel per Post erhalten, teilte die Polizei Ende der vergangenen Woche mit. Diesmal war der Brief an den 17-jährigen Sohn des Premierministers adressiert, während das erste Paket an Bennetts Frau ging. Polizei und Inlandsgeheimdienst Schin Bet erklärten, dass sie beide Vorfälle untersuchen. Es ist eine Nachrichtensperre verhängt worden. Angesichts der Drohungen haben die Behörden die Alarmstufe der für die Sicherheit des Premierministers und seiner Familie zuständigen Schutzeinheit erhöht und eine Spezialeinheit zur Untersuchung eingesetzt.

Rolle
Erstmals wird eine israelische Schauspielerin eine Figur mit Autismus im israelischen Fernsehen spielen, die selbst unter der Krankheit leidet. Geffen Kaminer (18) hat die Rolle in der geplanten Serie East Side mit Yehuda Levi beim öffentlich-rechtlichen Sender Kan übernommen. Kaminer spielt Maya, Levi ihren Vater. Autistische Charaktere kamen in den vergangenen Jahren vermehrt in israelischen TV-Sendungen vor, wurden aber nie von einem Schauspieler mit Autismus dargestellt. »Ich hatte das Gefühl, dass mich nichts im Fernsehen repräsentiert«, sagte Kaminer in einem Interview. »Aber Maya ist im Spektrum wie ich.« Sie erzählte, dass sie in der Schule kämpfen musste und sich fehl am Platz fühlte.

Verkleidung
Ein jordanisch-palästinensischer Mann ist am Freitag vorläufig festgenommen worden, als er versuchte, als Frau verkleidet und mit dem Pass seiner Frau über den Grenzübergang Allenby Bridge ins Westjordanland einzureisen. Nach Angaben der israelischen Flughafenbehörde, die auch Landübergänge verwaltet, erregte der 43-jährige Mann den Verdacht der Sicherheitsbeamten. »Seine Körperbewegungen waren etwas männlich.« Der Mann sei nach Vernehmung nach Jordanien zurückgebracht worden, teilte die Behörde mit. Er habe den Beamten gesagt, dass er sich verkleidet habe, weil er nicht wollte, dass seine Einreise durch den israelischen Grenzübergang dokumentiert wird.

Tod
Der ehemalige Abgeordnete für die Linkspartei Meretz und Aktivist für soziale Gerechtigkeit, Ilan Gilon, ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie am Sonntagmorgen mit. »Der Mann mit dem größten Herzen aller Zeiten ist tot. Ein Arbeiterführer, der sich für Frieden und soziale Gerechtigkeit einsetzte, und ein großer Zionist.« Gilon war von 1999 bis 2003 und von 2009 bis 2021 Vorsitzender der Meretz-Fraktion in der Knesset. Geboren in Rumänien, erkrankte er als Kind an Polio. Als er neun Jahre alt war, wanderte seine Familie nach Israel aus und ließ sich in Aschdod nieder. Er war aktives Mitglied in Jugendorganisatio­nen, engagierte sich im sozialen Wandel und wurde stellvertretender Bürgermeister von Aschdod.

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