Archäologie

Tanzender Schamane

Der Steinzeit zu Leibe gerückt

Archäologen haben auf einer Grabplatte aus einem steinzeitlichen Friedhof im Norden Israels eine einzigartige Gravur eines tanzenden Schamanen identifiziert, wie die israelische Tageszeitung »Haaretz« berichtet. Das bemerkenswerte Bild auf der Grabplatte wurde jedoch erst einige Jahre nach ihrer Entdeckung bemerkt, als der Stein in den Laboren des Zinman-Instituts für Archäologie an der Universität von Haifa sorgfältig untersucht wurde.

NATUFIEN Die Archäologen Danny Rosenberg, Rivka Chasan, György Lengyel und Dani Nadel veröffentlichten ihren Aufsatz »Stone Canvas and Natufian Art: An Incised Human Figure from the Natufian Cemetery at Raqefet Cave, Israel« im März in der Fachzeitschrift »Oxford Journal of Archaeology«.

Der Friedhof gehörte zur Kultur des Natufien, das sich zwischen 12.000 und 9000 v.d.Z. in der Übergangsphase von der paläolithischen Jäger-und-Sammler-Gesellschaft zur neolithischen Landwirtschaft über das Gebiet des Carmelgebirges, Galiläas und des Jordantals über das heutige Jordanien und den Libanon bis nach Syrien erstreckte. Das Bild auf der Platte sei ein äußerst seltenes Beispiel für eine identifizierbare menschliche Figur, die von Natufianern hergestellt wurde, sagen die Forscher.

FRIEDHÖFE Als die Natufianer begannen, sich niederzulassen und Tiere zu züchten, errichteten sie die möglicherweise frühesten Friedhöfe. Das Bild auf der Grabplatte weist darauf hin, dass ihre Beerdigungspraktiken aufwendig waren. Die Figur auf der Platte könnte plausibel ein Schamane mit einem freiliegenden Penis sein. Möglicherweise, so die Forscher, war er auch als Tier verkleidet – dann wäre der sichtbare Vorsprung vielleicht der Schwanz einer Eidechse. ja

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Die letzte Geisel in Gaza

»Er ging als Erster – er kommt als Letzter zurück«

Ran Gvili war ein Polizist einer Eliteeinheit, der trotz gebrochener Schulter in den Kampf zog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Prozess

Bitte um Gnade

Premierminister Netanjahu wendet sich überraschend an Staatspräsident Herzog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

Tel Aviv

Fast jeder vierte Israeli denkt über Auswanderung nach

Unter säkularen Juden ist die Zahl derer, die ein Auswandern erwägen, größer als in religiösen Gruppen und bei israelischen Arabern

 04.12.2025

Gaza

Sudthisaks letzte Reise hat begonnen

Der Leichnam des thailändischen Landarbeiters Sudthisak Rinthalak wurde am Mittwoch überführt. Nun befindet sich noch eine tote Geisel in Gaza, nämlich die von Ran Gvili

von Sabine Brandes  04.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 04.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert